László Krasznahorkai

"Nur Gott darf Punkte setzen"

Der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai bei einer Lesung in Zagreb
Der ungarische Schriftsteller László Krasznahorkai bei einer Lesung in Zagreb © Imago / Davorx Visnjic
Von Paul Stänner · 05.10.2018
Der Ungar László Krasznahorkai, der bereits den Man Booker Prize gewann, schreibt Romane von großer Intensität und Schönheit. Sein Markenzeichen sind Sätze ohne Punkt, aber mit Komma - mit vielen Kommata.
Der ungarische, vielfach preisgekrönte Schriftsteller László Krasznahorkai lebt in Berlin und mag keine Punkte am Satzende. Es soll von ihm sogar den Satz geben: "Nur Gott darf Punkte setzen."
Also setzt er Kommata. Schier endlos sind seine Perioden, jede Aussage wird umspielt von Einschränkungen, Rückversicherungen, Nebenlinien, Kommentaren verbunden, aber nicht gegliedert, durch Kommata.
Seine Bücher − Rezensenten fühlen sich an Franz Kafka und Herman Melville erinnert − beschreiben düstere Bedrohungsszenarien mit einsamen Sonderlingen. In diesen Romanen von großer Intensität und Schönheit blitzt zudem manchmal böser, manchmal skurriler Humor auf. So auch in seinem neuen Roman "Baron Wenckheims Rückkehr".
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