Lapsuslieder
Kurz und nicht ganz schmerzlos sind die Lieder von Marco Tschirpke. Lapsuslieder nennt er seine 50-Sekunden-Kompositionen. Der 30-Jährige macht skurriles Klavier-Kabarett. Sein erster Gedichtband erscheint in der kommenden Woche.
"An meinen Vater” ist ein 58-Sekunden-Lied , das Marco Tschirpke seinem Klavier spielenden Vater widmet.
Tschirpke: "Er hat geschluckt, mein Vater hat geschluckt, aber er hat das auch verstanden, dass diese Übertreibung, dass ich diese Fallhöhe brauche. Da musste er dran glauben, und er glaubt dran."
Nie konnte er die Leidenschaft seines Vaters für Beethoven teilen. Und er wollte auch nicht so Klavier spielen wie sein Vater. Marco Tschirpke steht auf: Klangkunst und Komik.
Tschirpke: "Textlich gibt es große Plattheiten bei mir und auch weniger platte Plattheiten."
Live on Stage lässt der Musiker seinen Fingern freien Lauf. Man spürt seine Freude, hört die pianistische Ausbildung. Mit 16 spielt der Brandenburger zum ersten Mal Klavier. Improvisiert, schreibt Texte. Nach einer eher unmusikalischen Zeit als Verkäufer will er die Aufnahmeprüfung an der Folkwang Hochschule in Essen schaffen. Es klappt, aber nicht ohne Anfangsschwierigkeiten.
Tschirpke: "Ich war, glaub’ ich, erstmal kein guter Student und bin auch volle Wucht durch die Zwischenprüfung gefallen. Und der Umschlag zu meinen Gunsten erfolgte erst, als es ein Theorie Klassenkonzert gab und ich hab’ mir die beste Sopranistin der Hochschule gegriffen. Und es gab ein sehr großes Echo und dann sind die Professoren ein bisschen umgekippt, dass sie zumindest gesagt haben ‘Ah der Tschirpke, der hat zwar unheimliche Defizite, der kann mit Beethoven leider nichts anfangen, aber den müssen wir machen lassen."
"Ich bin auch froh’, wenn es mal einen längeren Liedtext gibt, also es ist nicht so, dass ich alle längeren Liedtexte zusammenstreichen würde, um am Ende ein Lapsuslied zu erhalten. Es ist eher so, dass diese kurzen Sachen in meinem Kopf sind."
Überraschungen, Bach und Prince liebt der junge Künstler.
Tschirpke: "Also wegen der Texte hat mich Prince nie interessiert. Es war immer nur die "Funkyness”, dieses sehr energiegeladene Rhythmische und Reduzierte. Dieses reduzierte Gerüst, dass er auch auf einen Bass verzichten kann in vielen Liedern und man vermisst nichts. Aber, von Prince zu schwärmen, dass würde jetzt ausarten, ich könnte das sehr lange."
Mittlerweile lebt er von seinem skurrilen Humor, obwohl er nicht überall ankommt. In Bayern verstehen ihn nur Wenige, in Brandenburg recht Viele, und die Schweizer haben mit ihm gar keine Probleme.
Tschirpke: "Von der Mentalität her sind sie, glaub’ ich, relativ ruhig und sehr, sehr aufmerksam. Was sie gar nicht brauchen, ist Comedy."
Ideen für seine reduzierten Stücke kommen ihm unterwegs. Und weil in seiner Berliner Wohnung ‘nur ein blödes Keyboard’ steht ist sein wichtigstes Instrument ein Notenheft.
Tschirpke: "Wenn ich auf Reisen bin, im Zug sitze, dann hab’ ich mein Notenheft mit und komponiere wirklich nur nach Augenmass. Also, ich gucke was könnte hier passieren und es klingt auch häufig ganz scheußlich, weil das Ohr das nicht mitdenken kann, was ich da aufschreibe. Und dann mit dem Ohr am Instrument noch mal drüber gehen, die Sache gerade rücken. Ja, weil die Schieflage ist von vornherein da, weil ich ja gar nicht genau weiß, was da klingt, wenn ich’s ohne Instrument notiere."
Tschirpke: "Er hat geschluckt, mein Vater hat geschluckt, aber er hat das auch verstanden, dass diese Übertreibung, dass ich diese Fallhöhe brauche. Da musste er dran glauben, und er glaubt dran."
Nie konnte er die Leidenschaft seines Vaters für Beethoven teilen. Und er wollte auch nicht so Klavier spielen wie sein Vater. Marco Tschirpke steht auf: Klangkunst und Komik.
Tschirpke: "Textlich gibt es große Plattheiten bei mir und auch weniger platte Plattheiten."
Live on Stage lässt der Musiker seinen Fingern freien Lauf. Man spürt seine Freude, hört die pianistische Ausbildung. Mit 16 spielt der Brandenburger zum ersten Mal Klavier. Improvisiert, schreibt Texte. Nach einer eher unmusikalischen Zeit als Verkäufer will er die Aufnahmeprüfung an der Folkwang Hochschule in Essen schaffen. Es klappt, aber nicht ohne Anfangsschwierigkeiten.
Tschirpke: "Ich war, glaub’ ich, erstmal kein guter Student und bin auch volle Wucht durch die Zwischenprüfung gefallen. Und der Umschlag zu meinen Gunsten erfolgte erst, als es ein Theorie Klassenkonzert gab und ich hab’ mir die beste Sopranistin der Hochschule gegriffen. Und es gab ein sehr großes Echo und dann sind die Professoren ein bisschen umgekippt, dass sie zumindest gesagt haben ‘Ah der Tschirpke, der hat zwar unheimliche Defizite, der kann mit Beethoven leider nichts anfangen, aber den müssen wir machen lassen."
"Ich bin auch froh’, wenn es mal einen längeren Liedtext gibt, also es ist nicht so, dass ich alle längeren Liedtexte zusammenstreichen würde, um am Ende ein Lapsuslied zu erhalten. Es ist eher so, dass diese kurzen Sachen in meinem Kopf sind."
Überraschungen, Bach und Prince liebt der junge Künstler.
Tschirpke: "Also wegen der Texte hat mich Prince nie interessiert. Es war immer nur die "Funkyness”, dieses sehr energiegeladene Rhythmische und Reduzierte. Dieses reduzierte Gerüst, dass er auch auf einen Bass verzichten kann in vielen Liedern und man vermisst nichts. Aber, von Prince zu schwärmen, dass würde jetzt ausarten, ich könnte das sehr lange."
Mittlerweile lebt er von seinem skurrilen Humor, obwohl er nicht überall ankommt. In Bayern verstehen ihn nur Wenige, in Brandenburg recht Viele, und die Schweizer haben mit ihm gar keine Probleme.
Tschirpke: "Von der Mentalität her sind sie, glaub’ ich, relativ ruhig und sehr, sehr aufmerksam. Was sie gar nicht brauchen, ist Comedy."
Ideen für seine reduzierten Stücke kommen ihm unterwegs. Und weil in seiner Berliner Wohnung ‘nur ein blödes Keyboard’ steht ist sein wichtigstes Instrument ein Notenheft.
Tschirpke: "Wenn ich auf Reisen bin, im Zug sitze, dann hab’ ich mein Notenheft mit und komponiere wirklich nur nach Augenmass. Also, ich gucke was könnte hier passieren und es klingt auch häufig ganz scheußlich, weil das Ohr das nicht mitdenken kann, was ich da aufschreibe. Und dann mit dem Ohr am Instrument noch mal drüber gehen, die Sache gerade rücken. Ja, weil die Schieflage ist von vornherein da, weil ich ja gar nicht genau weiß, was da klingt, wenn ich’s ohne Instrument notiere."