Covid-19

Langzeitfolgen für die Lunge nicht absehbar

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Röntgenaufnahme einer menschlichen Lunge
Welche Folgen die Covid-19-Erkrankung für die menschliche Lunge hat, sei derzeit nicht absehbar, sagt Lungenarzt Michael Pfeifer. © picture alliance / VizualEyze
Michael Pfeifer im Gespräch mit Ute Welty · 21.04.2020
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Über Spät- und Langzeitfolgen einer Covid-19-Erkrankung könne wegen fehlender Daten derzeit nicht geurteilt werden, sagt der Lungenarzt Michael Pfeifer. "Im Rahmen der Erkrankung werden uns klinische Bilder präsentiert, die wir in der Form nicht kannten."
Die Langzeitfolgen für die menschliche Lunge nach einer Covid-19-Erkrankung lassen sich nach Auffassung der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. (DGP) noch nicht konkret beurteilen.
Überraschend bei Covid-19 sei, so der DGP-Präsident, Michael Pfeifer, "dass uns hier im Rahmen der Erkrankung klinische Bilder präsentiert werden, die wir in der Form nicht kannten". Man lerne jeden Tag dazu und wisse in drei, vier Monaten vermutlich schon mehr.

Langer Verlauf der Erkrankung

Im Unterschied zu einer "klassischen Lungenentzündung", die mit Antibiotika deutlich verkürzt werden könne, müsse man bei einer Covid-19-Erkrankung den Spontanverlauf abwarten. "Und der scheint relativ lange zu gehen", so Lungenarzt Pfeifer.
Die Lunge habe aber auch nach einer schweren infektiösen Entzündung eine hohe Regenerationsfähigkeit, "zumindest wenn wir das übertragen aus anderen schweren Viruserkrankungen der Lunge". Eine sichere Beurteilung für Covid-19 sei derzeit nicht möglich.
"Wie das jetzt bei diesem Virus ist, wissen wir wirklich noch nicht. Wir haben erste Daten, dass eine gewisse Funktionseinschränkung noch längere Zeit vorhanden ist."

Oft Reha-Behandlung notwendig

Derzeit arbeite man an einem Konzeptpapier, um den Zugang zu Rehabilitationsbehandlungen nach Covid-19 zu regeln, berichtet Pfeifer.
"Ich bin mir sicher, dass ein Teil der Patienten sich ohne Probleme zu Hause erholen kann", so der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie.

Ein "nicht geringer Teil der Patienten, insbesondere nach Intensivbehandlung" benötige aber eine anschließende Rehabilitationsbehandlung.

(huc)
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