„Langhans ist ja wirklich die vollendete Witzfigur des 68ers“
Ulrich Enzensberger bedauert, dass Ex-Kommune-I-Mitbewohner Rainer Langhans das RTL-Dschungelcamp verlassen musste, denn er fand seinen Auftritt „wunderbar zum Lachen“.
Liane von Billerbeck: Bis zu acht Millionen Menschen sehen sich jede Folge einer Sendung an, in der Menschen Würmer essen und Kakerlaken, nach Eierschalen im Schlamm suchen, wo man auf Wasser verzichtet, sich liebt und sich dann angeblich auch selbst findet. Einer, der im „Dschungelcamp“ war, das ist der frühere 68er und Kommune-I-Mitbewohner Rainer Langhans, und der behauptet schlankweg, das Dschungelcamp im Fernsehen sei die Fortführung der Kommune I. Hm!
Darüber will ich jetzt mit seinem damaligen Mitbewohner von Rainer Langhans sprechen, mit Ulrich Enzensberger. Er ist bis heute mit ihm befreundet und hat über „Die Jahre der Kommune I. Berlin 1967 bis 1969“ 2004 ein Buch erschienen, bei Kiepenheuer & Witsch ist das erschienen, und er hat sich in unserem Auftrag das „Dschungelcamp“ angesehen und ist jetzt in Berlin am Telefon. Tag, Herr Enzensberger!
Ulrich Enzensberger: Na ja, ist ein bisserl übertrieben, also ich habe eine kurze Sendung angeguckt und so, aber ich hab’ natürlich das nicht durchgehalten, das geht ja nicht.
von Billerbeck: Trotzdem die Frage: Wie gefiel Ihnen denn das, was Ihnen da geboten wurde?
Enzensberger: Na ja, also Langhans ist ja wirklich die vollendete Witzfigur des 68ers. Er weiß das nicht, und das macht aber die Sache eben doch dann sehr komisch. Und deswegen bedauere ich das sehr, dass er da rausgeflogen ist beziehungsweise, ja, dass man da so wenig von ihm gesehen hat, und ja ... Aber der Ernst, mit dem er das alles so betreibt, also ich fand es zum Teil schon wunderbar zum Lachen, ja.
von Billerbeck: Sehen Sie irgendwelche Parallelen zwischen der Kommune I und dem „Dschungelcamp“?
Enzensberger: Na ja, ich bin ja nicht der Rainer Langhans, der in allem die Kommune sieht. Den können Sie hinstecken, wo Sie wollen, er wird immer sagen, das ist doch jetzt genauso wie damals, das ist doch eine Kommune-Situation, und der also dann auch mit List und Tücke immer wieder versucht, so eine Situation zu kreieren. Die Aussichtslosigkeit des Unterfangens macht die Sache dann ja auch so komisch.
von Billerbeck: Erkennen Sie eigentlich den Rainer Langhans wieder, Ihren alten Kumpel und Mitbewohner, wenn Sie den da im Fernsehen sehen?
Enzensberger: Ja, der ist ja völlig unverändert, der ist wie eingefrostet. Das macht die Sache doch so irgendwie auch – deswegen kann ich da auch dann immer ein bisschen über mich selber lachen, wenn ich ihn mir dann so angucke.
von Billerbeck: Sehen Sie sich selbst als junger Mann damals, wenn Sie den alten Rainer Langhans, der immer noch auf Kommune macht, sehen Sie sich da so ein bisschen selbst?
Enzensberger: Sie meinen, ob er das wirklich so wiedergibt?
von Billerbeck: Ja.
Enzensberger: Na ja, das ist natürlich so eine Sache, verstehen Sie, das ist eigentlich nicht das, was ich da irgendwie drin sehe in ihm, sondern ich sehe eigentlich eben in ihm so diesen Menschen, der sagt, wenn man ihn fragt, na Mensch, da habt ihr doch ganz schön rumgevögelt und so weiter, dann kriegt er eine wahnsinnig strenge Stirnfalte und dann sagt er: Was? Ich hab doch alles getan, um der Uschi klarzumachen, dass es auf Sex nicht ankommt, aber es hat alles nichts genützt.
Oder wenn man ihm sagt, Mensch, ihr habt doch da den ganzen Tag so Musik gehört und so, dann sagt er: Nein, nein, wir haben nicht Musik gehört. Also er weiß immer alles besser. Aber wenn man dann sagt, ihr habt ja nur gepredigt und so und ihr wart ja eigentlich gar keine richtigen Hippies, dann passt ihm das auch nicht.
Also er ist nicht das – ich finde ihn nicht deswegen so lustig, so Buster-Keaton-artig, weil er das so genau wiedergibt, wie das damals war, sondern eher, wie er ist. Verstehen Sie? Also der alt gewordene 68er, der echte, waschechte APO-Opa, das ist die Lachnummer, und deswegen und weil er die so ernst durchführt und es auch gar nicht weiß, das ist das, was ich da eigentlich gut an ihm finde und warum ich es bedauere, dass er da jetzt nicht mehr zu sehen ist. Aber ich meine, es ist ja ...
von Billerbeck: Ich vermute mal, er wird einen neuen Ort finden, wo er wieder eine Kommune aufmachen kann.
Enzensberger: Ja, überall, immer wieder.
von Billerbeck: Trotzdem noch mal zurück zur Kommune I: Wenn Sie da auch waren und Sie sagen, immer, wenn man ihn fragt, ja, war das dann so, wie war es denn wirklich? Sie waren ja dabei.
Enzensberger: Na, ich rede doch nicht über die Kommune, wir reden doch über den Langhans.
von Billerbeck: Über beides.
Enzensberger: Ja. Also in erster Linie muss ich sagen, ich hab’ ja ein Buch geschrieben, also da muss man jetzt nicht noch mal damit anfangen. Es ist auch so, dass es ja auch andere Sachen gibt, die vielleicht auch sogar interessanter sind.
von Billerbeck: Tatsächlich?
Enzensberger: Ja, natürlich. Also das ist doch ja wohl – geht es Ihnen nicht auch so?
von Billerbeck: Das war jetzt Ironie, Herr Enzensberger. Ich finde, dass diese ganzen Kommune-68er-Dinger bisschen übertrieben werden, ehrlich gesagt. Aber es gibt ja Leute, die sehen das anders. Es gibt ja sogar Leute, die finden das, was da im „Dschungelcamp“ abläuft, unglaublich interessant und sogar im Brecht’schen Sinne absolut aufklärend. So habe ich das heute dem Artikel einer „epd“-Journalistin in der „taz“ entnommen, die schreibt darüber auch ihre Dissertation. Können Sie da auch so was sehen oder sehen Sie da eher wirklich den Verfremdungseffekt?
Enzensberger: Na ja, wenn Sie es so schön nennen, dann vielleicht doch eher den Verfremdungseffekt.
von Billerbeck: Hätte einer wie Brecht Spaß an diesem Zeug, an diesem „Dschungelcamp“ gehabt, was meinen Sie?
Enzensberger: Kann ich nicht sagen. Nein, ich möchte doch noch mal drauf zu sprechen kommen auf diesen Ernst, auf diesen minimalistischen Humor, der da zu sehen ist, dieses Karl-Valentin-Artige, was er geradezu in seiner Rechthaberei doch immer wieder entwickelt. Und ja, vielleicht auch dieses Christuslächeln und so, das man ja sonst nur bei Westerwelle sieht, wenn der mal wieder von einer verschobenen Steuererleichterung spricht. Also es ist so dieses ...
Oder ich hätte ihm gerne bei der Todeserfahrung zugeguckt, das hätte ich wirklich gerne gesehen, weil er weiß nicht, er weiß nicht, wie Buster-Keaton-artig er ist, wie ernst er bei der Sache ist, die eigentlich, und dabei wirklich einfach zum Schießen ist manchmal, wenn er so dann an dieser Hose riecht oder wie er da mit diesen Kakerlaken, wie ernst er das alles nimmt, wie er dann ganz ernst zuhört, wenn man ihm erklärt, dass das denen nicht schadet.
Also der Extremismus, mit dem er das so alles betreibt, alles richtig zu machen, das finde ich irgendwie witzig dran, weil das ist natürlich auch eine Altersfrage. Es ist eben dieses Opahafte. Es kommt zu mir zum Beispiel – ich hab ja nie, ich guck ja nicht RTL, aber ich hab so ein 16-jähriges Mädchen, das manchmal kommt, und dann zappt die bei mir da rum und so, und neulich rief sie: Mensch, der Langhans! Und ich: Ja, ja. Und dann geh ich hin, und da hat er da gekocht für so einen Fernsehkommissar und für so zwei Mädchen.
von Billerbeck: Das war das perfekte Promi-Dinner.
Enzensberger: Also das war wirklich, da hat man ihn auch richtig so von A bis Z zuschauen können und man hat ihn auch richtig dargestellt, schon beim Einkauf oder wie er da – ist ja ganz sauber, seine Küche, aber wie sie ihn so auf 68er getrimmt haben. Also das war wirklich lustig, fand ich.
Und wie er da reingepasst hat in diese, also wie er die Karikatur auch ausgefüllt hat. Und immer, ohne es zu wollen, also ganz ernsthaft, mit einem tödlichen Ernst. Und das macht die Sache irgendwie, finde ich, irgendwie dann auch menschlich und ... Das ist minimalistischer Humor, das kommt natürlich nicht an oder so in dem Sinn.
von Billerbeck: Aber dieser tödliche Ernst, der ist doch auch was, den hatten doch auch viele damals 68?
Enzensberger: Ja – gut, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite halt dann doch wieder nicht.
von Billerbeck: Also Zuschauer mit Hirn können tatsächlich was vom „Dschungelcamp“ haben?
Enzensberger: Ach, das weiß ich nicht, vom „Dschungelcamp“, aber Rainer Langhans hie und da, als kleine Prise Langhans, ist irgendwie, um sich selbst, also zumindest für so diese 70-Jährigen, die sich jetzt so wahnsinnig ernst nehmen zum Teil, ist das vielleicht ganz lehrreich, sich das anzugucken.
von Billerbeck: Ulrich Enzensberger, Schriftsteller und Ex-Kommunarde der 68er Kommune I, über das „Dschungelcamp“ und seinen Freund Rainer Langhans. Ich danke Ihnen!
Enzensberger: Bitte!
Darüber will ich jetzt mit seinem damaligen Mitbewohner von Rainer Langhans sprechen, mit Ulrich Enzensberger. Er ist bis heute mit ihm befreundet und hat über „Die Jahre der Kommune I. Berlin 1967 bis 1969“ 2004 ein Buch erschienen, bei Kiepenheuer & Witsch ist das erschienen, und er hat sich in unserem Auftrag das „Dschungelcamp“ angesehen und ist jetzt in Berlin am Telefon. Tag, Herr Enzensberger!
Ulrich Enzensberger: Na ja, ist ein bisserl übertrieben, also ich habe eine kurze Sendung angeguckt und so, aber ich hab’ natürlich das nicht durchgehalten, das geht ja nicht.
von Billerbeck: Trotzdem die Frage: Wie gefiel Ihnen denn das, was Ihnen da geboten wurde?
Enzensberger: Na ja, also Langhans ist ja wirklich die vollendete Witzfigur des 68ers. Er weiß das nicht, und das macht aber die Sache eben doch dann sehr komisch. Und deswegen bedauere ich das sehr, dass er da rausgeflogen ist beziehungsweise, ja, dass man da so wenig von ihm gesehen hat, und ja ... Aber der Ernst, mit dem er das alles so betreibt, also ich fand es zum Teil schon wunderbar zum Lachen, ja.
von Billerbeck: Sehen Sie irgendwelche Parallelen zwischen der Kommune I und dem „Dschungelcamp“?
Enzensberger: Na ja, ich bin ja nicht der Rainer Langhans, der in allem die Kommune sieht. Den können Sie hinstecken, wo Sie wollen, er wird immer sagen, das ist doch jetzt genauso wie damals, das ist doch eine Kommune-Situation, und der also dann auch mit List und Tücke immer wieder versucht, so eine Situation zu kreieren. Die Aussichtslosigkeit des Unterfangens macht die Sache dann ja auch so komisch.
von Billerbeck: Erkennen Sie eigentlich den Rainer Langhans wieder, Ihren alten Kumpel und Mitbewohner, wenn Sie den da im Fernsehen sehen?
Enzensberger: Ja, der ist ja völlig unverändert, der ist wie eingefrostet. Das macht die Sache doch so irgendwie auch – deswegen kann ich da auch dann immer ein bisschen über mich selber lachen, wenn ich ihn mir dann so angucke.
von Billerbeck: Sehen Sie sich selbst als junger Mann damals, wenn Sie den alten Rainer Langhans, der immer noch auf Kommune macht, sehen Sie sich da so ein bisschen selbst?
Enzensberger: Sie meinen, ob er das wirklich so wiedergibt?
von Billerbeck: Ja.
Enzensberger: Na ja, das ist natürlich so eine Sache, verstehen Sie, das ist eigentlich nicht das, was ich da irgendwie drin sehe in ihm, sondern ich sehe eigentlich eben in ihm so diesen Menschen, der sagt, wenn man ihn fragt, na Mensch, da habt ihr doch ganz schön rumgevögelt und so weiter, dann kriegt er eine wahnsinnig strenge Stirnfalte und dann sagt er: Was? Ich hab doch alles getan, um der Uschi klarzumachen, dass es auf Sex nicht ankommt, aber es hat alles nichts genützt.
Oder wenn man ihm sagt, Mensch, ihr habt doch da den ganzen Tag so Musik gehört und so, dann sagt er: Nein, nein, wir haben nicht Musik gehört. Also er weiß immer alles besser. Aber wenn man dann sagt, ihr habt ja nur gepredigt und so und ihr wart ja eigentlich gar keine richtigen Hippies, dann passt ihm das auch nicht.
Also er ist nicht das – ich finde ihn nicht deswegen so lustig, so Buster-Keaton-artig, weil er das so genau wiedergibt, wie das damals war, sondern eher, wie er ist. Verstehen Sie? Also der alt gewordene 68er, der echte, waschechte APO-Opa, das ist die Lachnummer, und deswegen und weil er die so ernst durchführt und es auch gar nicht weiß, das ist das, was ich da eigentlich gut an ihm finde und warum ich es bedauere, dass er da jetzt nicht mehr zu sehen ist. Aber ich meine, es ist ja ...
von Billerbeck: Ich vermute mal, er wird einen neuen Ort finden, wo er wieder eine Kommune aufmachen kann.
Enzensberger: Ja, überall, immer wieder.
von Billerbeck: Trotzdem noch mal zurück zur Kommune I: Wenn Sie da auch waren und Sie sagen, immer, wenn man ihn fragt, ja, war das dann so, wie war es denn wirklich? Sie waren ja dabei.
Enzensberger: Na, ich rede doch nicht über die Kommune, wir reden doch über den Langhans.
von Billerbeck: Über beides.
Enzensberger: Ja. Also in erster Linie muss ich sagen, ich hab’ ja ein Buch geschrieben, also da muss man jetzt nicht noch mal damit anfangen. Es ist auch so, dass es ja auch andere Sachen gibt, die vielleicht auch sogar interessanter sind.
von Billerbeck: Tatsächlich?
Enzensberger: Ja, natürlich. Also das ist doch ja wohl – geht es Ihnen nicht auch so?
von Billerbeck: Das war jetzt Ironie, Herr Enzensberger. Ich finde, dass diese ganzen Kommune-68er-Dinger bisschen übertrieben werden, ehrlich gesagt. Aber es gibt ja Leute, die sehen das anders. Es gibt ja sogar Leute, die finden das, was da im „Dschungelcamp“ abläuft, unglaublich interessant und sogar im Brecht’schen Sinne absolut aufklärend. So habe ich das heute dem Artikel einer „epd“-Journalistin in der „taz“ entnommen, die schreibt darüber auch ihre Dissertation. Können Sie da auch so was sehen oder sehen Sie da eher wirklich den Verfremdungseffekt?
Enzensberger: Na ja, wenn Sie es so schön nennen, dann vielleicht doch eher den Verfremdungseffekt.
von Billerbeck: Hätte einer wie Brecht Spaß an diesem Zeug, an diesem „Dschungelcamp“ gehabt, was meinen Sie?
Enzensberger: Kann ich nicht sagen. Nein, ich möchte doch noch mal drauf zu sprechen kommen auf diesen Ernst, auf diesen minimalistischen Humor, der da zu sehen ist, dieses Karl-Valentin-Artige, was er geradezu in seiner Rechthaberei doch immer wieder entwickelt. Und ja, vielleicht auch dieses Christuslächeln und so, das man ja sonst nur bei Westerwelle sieht, wenn der mal wieder von einer verschobenen Steuererleichterung spricht. Also es ist so dieses ...
Oder ich hätte ihm gerne bei der Todeserfahrung zugeguckt, das hätte ich wirklich gerne gesehen, weil er weiß nicht, er weiß nicht, wie Buster-Keaton-artig er ist, wie ernst er bei der Sache ist, die eigentlich, und dabei wirklich einfach zum Schießen ist manchmal, wenn er so dann an dieser Hose riecht oder wie er da mit diesen Kakerlaken, wie ernst er das alles nimmt, wie er dann ganz ernst zuhört, wenn man ihm erklärt, dass das denen nicht schadet.
Also der Extremismus, mit dem er das so alles betreibt, alles richtig zu machen, das finde ich irgendwie witzig dran, weil das ist natürlich auch eine Altersfrage. Es ist eben dieses Opahafte. Es kommt zu mir zum Beispiel – ich hab ja nie, ich guck ja nicht RTL, aber ich hab so ein 16-jähriges Mädchen, das manchmal kommt, und dann zappt die bei mir da rum und so, und neulich rief sie: Mensch, der Langhans! Und ich: Ja, ja. Und dann geh ich hin, und da hat er da gekocht für so einen Fernsehkommissar und für so zwei Mädchen.
von Billerbeck: Das war das perfekte Promi-Dinner.
Enzensberger: Also das war wirklich, da hat man ihn auch richtig so von A bis Z zuschauen können und man hat ihn auch richtig dargestellt, schon beim Einkauf oder wie er da – ist ja ganz sauber, seine Küche, aber wie sie ihn so auf 68er getrimmt haben. Also das war wirklich lustig, fand ich.
Und wie er da reingepasst hat in diese, also wie er die Karikatur auch ausgefüllt hat. Und immer, ohne es zu wollen, also ganz ernsthaft, mit einem tödlichen Ernst. Und das macht die Sache irgendwie, finde ich, irgendwie dann auch menschlich und ... Das ist minimalistischer Humor, das kommt natürlich nicht an oder so in dem Sinn.
von Billerbeck: Aber dieser tödliche Ernst, der ist doch auch was, den hatten doch auch viele damals 68?
Enzensberger: Ja – gut, auf der einen Seite. Auf der anderen Seite halt dann doch wieder nicht.
von Billerbeck: Also Zuschauer mit Hirn können tatsächlich was vom „Dschungelcamp“ haben?
Enzensberger: Ach, das weiß ich nicht, vom „Dschungelcamp“, aber Rainer Langhans hie und da, als kleine Prise Langhans, ist irgendwie, um sich selbst, also zumindest für so diese 70-Jährigen, die sich jetzt so wahnsinnig ernst nehmen zum Teil, ist das vielleicht ganz lehrreich, sich das anzugucken.
von Billerbeck: Ulrich Enzensberger, Schriftsteller und Ex-Kommunarde der 68er Kommune I, über das „Dschungelcamp“ und seinen Freund Rainer Langhans. Ich danke Ihnen!
Enzensberger: Bitte!