Landgang

Der Landgang mit folgenden Themen: Seien Sie versichert – eine unangenehme Information zum Hochwasser; Der Sachse und die Obrigkeit – ein erbetener Zwischenruf; Sächsisch bei Kästner – ein lustvoller Zwischenbescheid; Scheiße mit "s" – ein ermunterndes Zwischenspiel; Das Elbtal – eine notwendige Lobpreisung; Im Trabbi-Land – eine nostalgische Zwischenstation
"Ihr seid mir scheene Rebubliganer." Wir sind nicht sächsischer Zunge, drum haben wir es sicherlich falsch ausgesprochen. Aber dennoch liegen wir richtig, denn besagter Ausspruch stammt vom längst abgesetzten Sachsenkönig, der dies jubelnden Leipzigern zurief, als er mal mit der Eisenbahn in die Stadt einfuhr. Das Volk blieb sich treu, seine Regenten auch. Friedrich August und Honecker griffen schnell zur Feder, wenn sie sich beleidigt fühlten. Oder ließen Protestbriefe schreiben. Und beide wollten es nicht glauben, als ihr Volk sie eines schönen Tages tatsächlich satt hatte. Ja, der Sachse und die Obrigkeit.

Der Sachse ist von Haus aus friedfertig. Wo andere Leute sich aufregen, da macht es sich der Sachseerstmal gemütlich. Selbst Revolutionen nehmen in Sachsen gewöhnlich einen friedlichen Verlauf. Die vorläufig letzte im Jahre 1989 stand unter der Losung "Keine Gewalt!". Dass man mit solcher erklärten Friedfertigkeit eine bis an die Zähne bewaffnete Obrigkeit stürzen könnte, hat wohl nicht nur die Sachsen verblüfft. Dem kurzen Jubel über den gänzlich unerwarteten Sieg folgte – wie anderswo auch – ein langer Katzenjammer. Das war 1918 nicht anders als 1989.

Kaum hatte sich der letzte König von seinem kurzzeitig aufmüpfigen Sachsenvolk mit dem klassischen Ausspruch "Macht eich eiern Dreck alleene!" verabschiedet, schon trauerte es ihm wieder nach und jubelte ihm zu, wo immer er sich auf Sachsens Straßen blicken ließ.

Auch kurz nach jener zweiten sächsischen November-Revolution von 1989 stellte der gewöhnliche Obersachse resigniert fest: "Es war nicht alles schlecht unter Honecker." Natürlich nicht. Schließlich war ja längst nicht alles gut, was danach kam. Am liebsten wäre es vielen von ihnen heute vermutlich, sie könnte beide Revolutionen einfach ungeschehen machen- In einer MDR-Umfrage aus dem Jahre 2002 hatte eine große Mehrheit der Befragten erklärt, sie könne sich ihren Freistaat auch als ein neues, also altes Königreich Sachsen vorstellen.

Da das vom nunmehr auch in Sachsen gültigen Grundgesetz der Bundesrepublik nicht vorgesehen ist, wählten sie sich sozusagen einen christlichen Ersatzkönig, Kurt den ersten Biedenkopf, der nicht weniger schlichten Gemütes und hohen Anspruchsdenkens war als jener letzt sächsische König Friedrich August, den sie 1918 versehentlich gestürzt hatten. Biedenkopf jedenfalls gab seinen Obersachen das Gefühl, endlich wieder einen Landesvater zu haben, der für sprach, dachte und handelte. Er schenkte ihnen sogar das, was ihnen der allein erziehende Friedrich August nicht hatte bieten können, eine treue Landesmutter, die nicht nur den königlichen Haushalt führte, sondern auch das eine oder andere Regierungsgeschäft vom heimischen Küchenherd aus lenkte. Und wären die beiden Ehrensachsen nicht über sich selbst und ihre vom Grundgesetz nicht vorgesehenen Privilegien gestürzt, die eingeborenen Sachsen würden sie und – wenn das möglich wäre – auch ihre Kinder und Kindeskinder immer wieder auf den sächsischen Thron wählen.

Denn der gewöhnliche Obersachse, der in den verschiedenen Systemen erleben musste, dass man als kleiner Mann ja doch nichts machen kann, lässt sich nun die Hoffnung nicht nehmen, dass ihn ein großer Mann einmal aus seiner Unmündigkeit hinaus führen würde. Wenn es schon keinen Gott im Himmel mehr gibt, so muss es doch wenigstens noch einen König in Sachsen geben. Woran sonst sollte man denn noch glauben?


Erich Kästner und Sächsisch? Wir interessierten uns für Belege sächsischer Zunge in Kästners Werk. Das Kästner Museum in Dresden beschied uns: nix da! Spezifischer Stil – ja, aber kein Dialekt nachweisbar. Nun, wir konnten uns keinen Reim darauf machen, ließen also nicht locker. Und siehe da, nun liegt gar ein ganzer Vers vor. Wir hören.

Erich Kästner - ein Sachse? Der hat doch immer feinstes Hochdeutsch geschrieben. Ist ja auch mit 28 aus Sachsen ausgewandert. Nach Berlin. Und dann nach München.

Abr Gästner ist in Dräsdn geborn und hat in Leipzsch schtudiert. Und dort hattr ooch angefangen ze schreibm.

Als Redakteur für die "Neue Leipziger Zeitung".

Genau. Und da berichtetr – 1923 – von eener Aufführung des "Odello", wo der Fritz Gortner de Hauptrolle spielt:

"Treppenhaus des Kleinen Theaters." - Plötzlich hört man Kortners durchdringenden Schrei gedämpft durch die Wände dringen. Die Garderobefrau sagt kopfschüttelnd:
"Nee, gann där awr blägn!" Der Portier sagt: "Gordner ? Ja, där gann blägn." Der Droschkenkutscher trampelt herum, wedelt mit den Armen und flötet : "O, Däsdemona!" Die anderen lachen. Der zahnlose Portier taxiert: "Nu wirdr se gleich dodmachen, das arme Mädchen." Und da schreit Kortner wieder auf ! – "Da brilln se nu wie de Viecher und machen sich dod. Und dann stehn se wiedr off, lassen sich beglatschn und gehen Amdbrod ässn", sagt der Portier und denkt über irgendetwas nach. Man kann sehen, wie ihn das Nachdenken körperlich anstrengt. Emil, der Droschkenkutscher, denkt auch nach: "Ich weeß nich. Wie man nur in’s Deadr gehen gann ."

Kästner ist oft in’s "Deadr" gegangen. Und in’s Cafe. Am liebsten in’s "Corso".

"Gaffee Gorso", wie de Leipzscher sachn.

Da hat er seine ersten Gedichte geschrieben. Und 1928 drucken lassen. Ist ein schmales Bändchen, heißt "Herz auf Taille"

"Und hatte bei Freund und Feind Erfolg". Hat Gästner gesacht. – Na, bestimmt, weil da ooch äweng Sächs’ mitschwingt.

Ist mir noch gar nicht aufgefallen. Wo denn?

Die Bäume schielen nach dem Wetter.
Sie prüfen es. Dann murmeln sie:
"Man weiß in diesem Jahre nie,
ob nu raus mit de Blätter
oder rin mit de Blätter –
oder wie ? "

Es war übrigens auch ein Gedicht, das Kästner nach Berlin vertrieben hat. Die "Neue Leipziger Zeitung " hat ihn nämlich rausgeschmissen.

"Nachtgesang eines Gammervirtuosen" hieß das Deil. – Das wär’ Bornografie, ham se gemeind, ä bor Leipzscher Moralisten. – Un de Zeitungs-Gongurrenz hat in das gleische Horn gedudet!

"In Berlin bin ich ‚Sozusagen in der Fremde’ ", hat Kästner sich beschwert - wieder in einem Gedicht .
Und "Sozesachn indr Främde", an e bor Berlinr Biertischen nämlisch, hat Gästner dann grimmische "Sächs’sche Sonedde" vorfasst:

Als einer über den Dialekt lachte

Ich habbs nich gerne, wennse driewer lachn.
Da bin ich komisch, weil ichs garnich bin.
Sie denkn bloß, mit uns, da kennses machn.
Kommse nur hin !

Wir sinn nich so gemiedlich, wie wir schbrechen.
Wir hamm, wenn’s sein muß, Dinnamit im Bluhd.

Da kennse Gift droff nähm, dass wir uns rächn !


Die sächsische Zunge – ist eine liebliche, wenn sie weiblich ist; gemütlich, wenn sie männlich ist; unüberhörbar, wenn sie im Ausland erklingt. Also außerhalb des sächsischen Kerngebietes. Erschallt sie, so wissen Angehörige anderer Stämme, dass die Urlaubssaison nun wieder begonnen hat. Und da der Sachse dazu neigt, andere Regionen zeitweilig zu besetzen, trainiert er seine Zunge in allgemein verständlicher Aussprache. Er tut dies fleißig, wovon wir uns nun ein Hörbild machen können. Bitte.

Trommelwirbel

Mann: "Ich hatte Sprechverbot."
Frau: "Naja, ist noch ein bisschen…"
Mann: (sächselnd) "Ich hatte Sprechverbot. Ich hatte Sprechverbot."
Frau: "Jetzt übertreibst du."
Mann: "Nee."
Frau: "Nee?"
Mann: "Das war jetzt Plagwitz. Plagwitz." (sächselnd) "Ich hatte Sprechverbot."
Frau: (unverständlich)
Mann: (sächselnd)"Ich muss ihnen sagen: Ich hatte Sprechverbot. Ich hatte Sprechverbot. Nee, das hatte ich schon gesagt." (Lachen)"Ich hatte Sprechverbot."
Frau: "Wobei Sie vielleicht die Beobachtung machen, die Zischlaute, die bereiten dem echten Sachsen auch Schwierigkeiten, ne?" (sächselt) "Sprech."
Mann: "Sprech."
Frau: "… sch dann. Aber das machen die so."
Mann: (sächselnd) "Ja, ich habe immer zuviel sch wollten Sie mir damit sagen, ne?" (kurze Pause) "Schön, schön. Schön gesagt." (stark sächselnd) "Ich hatte Sprechverbot. Ich hatte ne ganze Woche Sprechverbot."
Frau: lacht
Mann: (sächselnd) "Herrlich. Ne ganze Woche Verbot." (beide lachen) "Und im Sommer fahre ich auch immer mit 'nem Boot." (herzhaftes Gelächter beider) "Ich hatte ne ganze Woche Sprechverbot." (Versucht Hochdeutsch) "Ich hatte eine ganze Woche Sprechverbot."
Frau: (Hochdeutsch) "Eine ganze Woche…"
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Ich hatte eine ganze Woche Sprechverbot."
Frau: (sächselnd) "Ne ganze."
Mann: "Jetzt kommt auch noch das z. Ich hatte eine ganze Woche Sprechverbot."
Frau: "Ja."
Mann: (sächselnd) "Ich hatte eine ganze Woche Sprechverbot. Im Sommer fahr ich mit nem Boot."
Frau: (sächselnd) "Boot."
Mann: (sächselnd) "Mit 'nem Boot. Und manchmal fahr ich auch Fahrrad." (Versuch Hochdeutsch) "Und manchmal fahre ich auch Fahrrad. Und jetzt kommt auch das o noch und das u." (stark sächselnd) "Am Ufer kann man schön rumliegen."

Trommel

Mann: "… oder habe ich nur Probleme mit dem r?"
Frau: "Die r-Verbindungen sind für alle Sachsen schwierig. Damit will ich nicht sagen, dass die Sachsen alle kein r haben. Sicherlich gibt es da auch eine Menge, die ein r Sprechen können. Aber die Verbindungen b-r, p-r verwechseln sie. Oder, was wir gestern hatten, mit dem Vokal Stern und Fern, dies wird dann…"
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Ein Stern… am Firmament."
Frau: (unverständlich)
Mann: "Jetzt oder nie!"
Frau: "Probieren wir nur mal das r."
Mann: (sächselnd) "r."
Frau: (Hochdeutsch) "r."
Mann: "r."
Frau: "Ja, ja!"
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Ein Stern."
Frau: (Hochdeutsch) "Ein Stern."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Ein Stern."
Frau: "In der Ferne."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "In der Ferne. Ein Stern in der Ferne."
Frau: "Ja."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Oh, ich seh einen Stern in der Ferne."
Frau: "Hinter dem Berg."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Hinter dem Berg seh ich ein Stern."
Frau: "Wissen Siue, was jetzt sächsisch war?"
Mann: (sächselnd) "Hinter?"
Frau: "Genau."
Mann: "Weil ich diesen Satz jetzt machen musste."
Frau: (lacht herzhaft)
Mann: (Versuch Hochdeutsch) Hinter dem Berg sehe ich einen Stern in der Ferne.
Frau: "Ja. Ganz in der Ferne / hinter dem Berg / leuchten die Sterne."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Ganz in der Ferne / hinter dem Berg / leuchten die Sterne."
Frau: "Ja."
Mann: (sächselnd) "Aber das ist dann so Ster-ne."
Frau: "Ja, da fehlt noch die Leichtigkeit."
Mann: (Geräusch- lockert die Gesichtsmuskeln & Stimmbänder, dann leicht sächselnd) "Ach dieser, Mann, da brech ich mir jetzt den Hals."

Trommel

Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Wie seid ihr fern, oh Sterne / wie, Sterne, seid ihr fern."
Frau: "Ja. Eine Zeile, da war das Sächsisch noch drin. In der zweiten Variante."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Wie seid ihr Sterne fern – da war jetzt Sächsisch. Was war denn daran sächsisch?"
Frau: "Fern."
Mann: "Scheiße."
Frau: "Ein bisschen breit."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Wie ferne seid ihr Sterne / wie seid ihr Sterne fern / wie seid ihr fern, oh Sterne / wie Sterne seid ihr fern."
Frau: "Ja. Ja!" (Lachen) "Sehr schön."
Mann: "Schlimm."

Trommel

Frau: "Ei."
Mann: "Ei."
Frau: "Ei – weil, ei – weil."
Mann: (sächselnd) "Echt? Ich hätte gern ein Ei. Ich hätte gern, ich hätte gern ein weichgekochtes Ei."
Frau: "Ja, das fehlt das a als Ausgang: a – e."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Ich hätte gern ein weichgekochtes Ei." (sächselnd) "Ich hätte gern ein weichgekochtes Ei."
Frau: "Auh."
Mann: "Ja, das müssen Sie mir nicht sagen, Frau Ziegenbrücker. Ich kriege ja das A nicht vor."
Frau: (unverständlich)
Mann: Es ist, es ist schon besser geworden.
Frau: (lacht)
Mann: "Also anderthalb Jahre Sprechunterricht, nee, zwei."
Frau: (sächselnd) "Sprechunterricht."
Mann: (Versuch Hochdeutsch) "Anderthalb Jahre Sprechunterricht haben doch das A schon sehr weit vorgebracht."
Frau: (lacht herzhaft)
Mann: (sächselnd) "Verdammt noch mal oder Scheiße oder so. Wenn ich hier raus bin aus dem Zimmer spreche ich sowieso wieder Sächsisch."
Frau: (unverständlich)
Mann: "Nein, immer mal ein bisschen. Glocke – und die Sprecherziehung schreibt mit:Glocke hat er zur Klocke gemacht."
Frau: "Du Klocke."
Mann: "Wo es dann so mitarbeitet. Wo man denkt: Scheiße jetzt. Weil, man krieg ja jetzt Zensuren auch, ne."
Frau: "Sag nicht immer Scheiße."
Mann: "Scheise. Das kommt, das kommt … das habe ich früher nie gesagt, das habe ich früher nie gesagt. Früher habe ich immer Scheiße…"






Das Elbtal verdient eine Lobpreisung. Stiche und Malereien künden von seiner Schönheit. Und wer dort unterwegs war, kann so manch eigenes Bild dazustellen. Gelegentlich kann dieses Bild getrübt werden, der Streit um die etwas groß geratene Autobahnbrücke ist in Erinnerung. Der Plan von Auto-didakten droht den gewohnten Blick auf das Dresdner Elbtal empfindlich zu motorisieren. Das Hangemenge um die Brücke wird vergehen, die Schönheit des Elbtals nicht. Also lehnen wir uns zurück und geben uns der Landschaft hin. Denn – aber das sagten wir ja schon – das Elbtal verdient eine Lobpreisung.


Gemächlich treibt die Dampfmaschine den Schaufelrad-Dampfer stromaufwärts. Diese Gemächlichkeit hat sie mit dem Elbtal gemein. Fluss und Auenlandschaft regen sich nicht auf, die Jahreszeiten kommen und gehen wie der Nebel. Nur: hier verbirgt er nichts, hier hüllt er ein - Schönheit.

Elbtalauen liegen tief, sind aber kein Abgrund. Der Fluss schlängelt sich durch Stille, die Zeit nistet an seinem Ufer.

Der Schaufelrad-Dampfer grüßt mal eben die alte Albertwerft. Ein Schiffskran von vorzumalen beugt sich über die Elbe bei Dresden. In der Ferne spielt die goldverzierte Kuppel der Yenidze-Moschee mit dem Licht; spiegelt ein islamisches Gotteshaus vor, wo doch nur eine alte Tabakfabrik für blauen Dunst sorgte.

Der Mensch lässt sich stromaufwärts treiben. Kommt er dort her? Rechts und links schieben sich herrschaftliche Villen am Dampfer vorbei. Dahinter biegt sich der Fluss zum zigsten mal und gibt ein neues Bild frei. Der Hofmaler Canaletto ließ sich inspirieren und schenkte Dresden sein weltbekanntes Bild von der barocken Altstadt.

Die Brühlsche Terrasse, die Hofkirche, die Augustusbrücke. Schönheit ist weiblich, Männer huldigen ihr, auch wenn sie sich August und Stark nennen.

Die alten Sandsteingemäuer haben sich über die Jahrhunderte eine tiefschwarze Färbung zugelegt. Sie wollen märchenhaft erscheinen und manchmal auch ein wenig düster über dem Fluss thronen. Die Kuppel der neu errichteten Frauenkirche stemmt sich mit ihrem kräftigen, hellen Ton dagegen.

Hinter der Altstadt weitet sich das Elbtal zu einer grünen Auenlandschaft. Barockbauten sind nur der Hintergrund für saftig sprießendes grünes Gras. Am Flussufer erzählen Bäume hundertjährige Geschichten. Pferde weiden. Eine Stockentenfamilie nimmt vor dem Schiff reißaus. Die Magie bleibt, die Magie aus unberührter Natur und handangelegter Hochkultur. Ein Ort für Liebesschwüre.

Das Ufer steigt steil an, da wo das Blaure Wunder auf sich aufmerksam macht - mit seiner Lage, seiner Geschichte und mit seinen Farben. Je nach Tageslicht lädt die Brücke blau, grün oder grau zu einem Landgang ein.

Hier klammert sich der Dresdner Ortsteil Loschwitz an die Hügel, sonst würde er in die Elbe fallen – mitsamt altem Dorfkern und Fachwerkhäusern.

Manchmal schwebt auch der Mensch über der Natur. Dann ist er auf seine Phantasie oder die Loschwitzer Schwebebahn angewiesen. Meter für Meter weitet sich der Blick über das Elbtal-Panorama. In der Ferne haben sich die schroffen Felsen des Elbsandsteingebirges eingenistet. Der Wind rauscht durch die Wipfel der Ahornbäume. Es ist schön, einfach nur schön.