Landgang

Im "LandGang" gibt es heute Interessantes aus Hessen, etwa wie der Hessische Rundfunk sich sehr um die Pflege des Hessischen bemüht oder die Stadt Bad Nauheim gerne vom mehrjährigen Aufenthalt Elvis Presleys an diesem Ort profitieren möchte. Außerdem verfolgen wir die Spur des allerersten Schäferhundes - der stammt auch aus Hessen.
Das "Wir"-Gefühl
Hessisch im HR
Von Gudula Geuther

Dass es den Stamm der Hessen nicht gibt, weil die Landeskinder nicht glauben, dass es sie gibt - dies haben wir schon gesagt, aber nicht, das es also dann auch Hessisch als Sprache nicht gibt. Wir versagen uns an dieser Stelle einen kurzen sprachgeographischen Exkurs - er würde sehr lang geraten. Und die Quintessenz von der "Übergangszone des fränkischen Mitteldeutsch" würde anderen deutschen Stämmen auch nicht viel helfen. Sie fassen ohnehin alles, was sprachlich aus Hessen kommt für HESSISCH - spätestens seit "Familie Hesselbach". Wir erinnern uns.


"Ach, also das muss ma da Mamma lasse: Grien Soß’ mache, des kannse."
"Kein Wunna, da sinn abba auch drei Eier neigeschnibbelt."
"Da davon hat sich abba da Willi schon mindestens zwei rausgefischt. "

So klingt hessisch, so klang hessisch. Seit 1949 im Hörfunk, seit Anfang der 50er im Fernsehen. Das frischgebackene Bundesland präsentiert sich Rhein-Main-babbelnd selbstbewusst - im "Ausland", also im ARD-Sendegebiet, aber auch in Hessen selbst. Mit Mamma und Babba Hesselbach, bürgerlich Wolf Schmidt und Anny Hannewald. Und dann vor allem mit Lia Wöhr.

"Ach."
"Ruhig jetzt, Himmel nochamaal! Hier wird nix gefischt. Gib nochemal die Griene Soß her. So, dange."
" Guck nur, guck nur, de Babba fischt ja aach!"

Bodenständig, ein wenig schlitzohrig, schimpfend und babbelnd wie auch "Im blauen Bock". Mit ähnlich fulminanten Sympathiewerten und Einschaltquoten wie die Familiendruckerei. Diesmal mit Lia Wöhr als Wirtin und ab der 75. Folge mit einem Mainzer - ausgerechnet - als dem Hessen par Exzellence: Heinz Schenk.

Lehmann: "Schenk is Meenzer, aber er hat natürlich des Ebbelwei-Hessisch - wie wir ja sagen - oder das Euro-Hessisch oder Main-Hessisch. Der hat das kultiviert und gepflegt. Und deswegen meinen viele in Norddeutschland oder Süddeutschland: Des, was im Blauen Bock geschwätzt worde is oder gebabbelt worde is, des is hessisch. Des isses abba net."

Oder nur zum Teil, sagt der frühere Chef der Hessenschau und heutige Börsenjournalist, Frank Lehmann. Fulda und die Wetterau, Kassel und die Bergstraße - völlig unterschiedliche Regionalfärbungen, die sich im Mainhessischen nicht wiederfinden. 1976 begehrten viele Nordhessen auf gegen die Dominanz des Südens. In Gestalt der HR-Miniserie "Der Winter, der ein Sommer war". Wo man ein Leitthema der Regionalgeschichte, das "Ab nach Kassel", ausgerechnet südhessisch besetzt hatte.

Lehmann: "Die Telefone ham geglüht am Tag! Oh, da ham wir Prügel ... Das klingt bis heut noch nach. Die Nordhessen nehmen uns das immer noch übel, dass die Soldaten, die früher in den Freiheitskriegen nach Amerika gezogen sind, im Grunde genommen Frankfodderisch gesprochen haben. Ich glaub, das dauert Generationen, bis die sagen: Nun, Schwamm drüber. Und fertig und aus und Schluss."

Der hr hat es schwer mit dem Wir-Gefühl. Trotzdem setzt er heute mehr denn je auf Hessisch - in allen Versionen. Der Sender will sich regionaler geben. In Koch- und Spiel-, in Quizsendungen.

Die Zeit der großen hessischen ARD-Produktionen scheint vorbei. Aber wenn gebabbelt wird, dann klingt es heute noch ähnlich wie bei den Hesselbachs, selbst von der Frankfurter Börse.

Lehmann: "Aber: Wie sagte Altmeister Goethe: Ein irdischer Verlust ist zu bejammern. Aber ein geistiger treibt einen zur Verzweiflung hin. Deswegen: Bassense uff, uffs Obberstübchen. Gell? Bis morgen!"


Als Bad Nauheim Memphis werden sollte
Elvis in Nauheim & die Folgen
Von Klaus Pradella

"So viel Lärm um diesen heulenden Derwisch" stöhnte damals die heimische Presse. Damals ist 1958 in Bad Nauheim. Ein Herr Presley tritt mit Familie und Leibwächtern seinen Militärdienst an. Erst in Hotels, dann in einem Privathaus. Knapp anderthalb Jahre lang. Das war. Und heutzutage? Über "so viel Lärm" wie dazumalen wäre so mancher in Bad Nauheim froh. Doch Bad Nauheim will einfach nicht Memphis werden. Liegt es daran, dass die Stadt auf ihrer Internet-Seite den zweiten Vornamen vom King of Rock'n'Roll falsch schreibt?

"It's now or never" - Elvis Presley soll den Titel während seines Aufenthaltes in Bad Nauheim geschrieben haben soll. Eineinhalb Jahre lang war der King of Rock & Roll Ende der 50er Jahre als GI in Friedberg stationiert und lebte in Bad Nauheim. Also nennt sich die Kurstadt das "European Home von Elvis". Doch von einer Anziehungskraft wie Memphis ist Bad Nauheim noch weit entfernt. Trotz Elvis-Fieber, das zweimal im Jahr in der Stadt grassiert - am Geburtstag und dem Todestag der Legende.

"Andere haben Mozart und Beethoven, und wir wollen Elvis hochleben lassen, der ja hier gewohnt hat."

Ulrich Schlichthaerle, der Tourismus-Chef, lockt im August nicht nur sämtliche Musiker, die mit Elvis aufgetreten sind, in die Kurstadt. Seine Ideen zur Vermarktung von King Elvis stießen auch bei den hiesigen Geschäftsleuten auf großes Interesse. Und so finden sich in den Läden inzwischen dutzendweise Produkte, die den Namen des Superstars tragen. Elvis-Pralinen, Elvis-Tee, eine Elvis-Torte oder sogar Elvis als Christbaum-Schmuck.

"Das sind mundgeblasene Glasfiguren. Ich habe eine E-Mail bekommen: Dieser Schmuck ist so hässlich, aber einen echten Elvis-Fan schreckt das nicht"

Und auch andere Elvis Produkte, etwa die von Konditormeister Edgar Odenkirchen - Schokoladen-Elvis zum Vernaschen - gehen sehr gut.

Besonders gefragt sind die Souvenirs während der Festivals in Bad Nauheim. Auf dem Weg zum European Home von Elvis tut sich Bad Nauheim allerdings nicht leicht. Zwar kommen jedes Jahr tausende von Fans in die Stadt, um auf den Spuren ihres Idols zu wandeln. Doch vielen bleiben die Orte, an denen Elvis vor annähernd 60 Jahren wirkte, verschlossen. Weder die Ray-Barracks, die Kaserne in Friedberg, noch das Hotel Grunewald, in dem Elvis vier Monate lang das Zimmer Nummer 10 bewohnte, und schon gar nicht die Villa in der Goethestraße 14 sind für die Öffentlichkeit zugänglich. Also träumt Tourismus-Chef Schlichthaerle weiter vom Bad Nauheimer Elvis-Museum.

Doch aus dem Museum ist noch nicht draus geworden. Und so bleibt vielen Fans nur, zu einer Stele vor dem Hotel zu pilgern. Unter ihnen sind auch solche, die Elvis noch in Bad Nauheim erlebt haben. Für sie hat er jedenfalls nichts von seiner Faszination verloren.

"Wenn man einen schlechten Tag hat, lege ich 'ne Platte auf und dann gehen die Kopfschmerzen wieder weg."


Der Hessische Landbote
Eine Geschichte nicht nur für Dazumalen
Von Claus Rehfeld

Er studiert Medizin, forscht über das Nervensystem der Flussbarbe, promoviert. Der Tag gehört dem Skalpell, die Nacht den Büchern. Im Dunkeln muss so manches bleiben. Wir schreiben das Jahr 1834, und das Großherzogtum Hessen ist regierungsamtlich nun wahrlich kein Hort der Aufklärung. Da betritt Georg Büchner die Bühne. Der Gießener Medizinstudent überbringt den Bauern und Handwerkern, den Regierenden und Reichen den "Hessischen Landboten".

"Erste Botschaft. Darmstadt, im Juli 1834."

Das Datum stimmt, die Ortsangabe ist fingiert. Darmstadt steht für Offenbach. Hessen 1834 - auf der Straße herrscht die Polizei.

"Dieses Blatt soll dem hessischen Lande die Wahrheit melden."

Der 21-jährige Georg Büchner rechnet dem gemeinen Steuerzahler vor, dass und wie er vom Herrschenden und seinen Machtstützen, den Institutionen, erniedrigt wird:

"zu Ackergäulen und Pflugstieren"."

Die "Staats-Einnahme" belief sich auf über 6 Millionen Gulden, 10.000 Nutznießern stehen 700.00 Arbeitende gegenüber. Sie

""schwitzen, stöhnen und hungern dafür. Im Namen des Staates wird es erpreßt, die Presser berufen sich auf die Regierung und die Regierung sagt, das sey nöthig die Ordnung im Staat zu erhalten."

Die Quelle: offizielle Statistische Angaben des Großherzogtums Hessen. Der Befund fällt nüchtern aus, Büchner seziert die Zweiteilung der Gesellschaft im Lande Hessen. Die Diagnose: Klassengegensätze zwischen Arm und Reich. Vorbedingung einer erfolgreichen Therapie:

"Hebt die Augen auf und zählt das Häuflein eurer Presser, die nur stark sind durch das Blut, das sie euch aussaugen …"

Mit der Schonungslosigkeit eines Arztes benennt Büchner die Übel, die den ganzen Staatskörper befallen haben.

"Der Fürst ist der Kopf des Blutigels (…), die Minister sind seine Zähne und die Beamten sein Schwanz."

Mit präzisem Sprachwerkzeug ausgestattet, wird Büchner Deutschlands erster politischer Dichter von Rang.

"Das Geld ist der Blutzehnte, der vom Leib des Volkes genommen wird."

Büchner hat in seiner Straßburger Studentenzeit frische Luft geatmet, nun klagt er die Menschen- und Bürgerrechte nach französischem Vorbild ein, denn:

"Der Staat sind … Alle; die Ordner im Staates sind die Gesetze, durch welche das Wohl Aller gesichert wird, und die aus dem Wohl Aller hervorgehen sollen."

Büchner, der Sozialrevolutionär, verfasst den politischen Teil des Hessischen Landboten, Weidig, ein christlicher Patriot, überarbeitet ihn. Während Weidig zwischen Besitzenden und Besitzlosen zu vermitteln sucht, den Begriff "Reiche" streicht und abschwächend " Vornehme" einsetzt, lenkt Büchner das Augenmerk auf die soziale Frage.

"Denkt an das Wahlgesetz im Großherzogthum, wornach keiner gewählt werden kann, der nicht hoch begütert ist, wie rechtschaffen und gutgesinnt er auch sey."

Im März 1834 gründet Büchner die Gesellschaft für Menschenrechte in Gießen. Die illegale Vereinigung beschließt den Druck des Hessischen Landboten in der von Weidig revidierten Fassung. Doch die konspirative Gruppe wird verraten. Der Verfolgung entgehen nur wenige Mitglieder. Auch Weidig wird verhaftet. Er gab der Flugschrift den Titel, unter dem sie bekannt wird:

"Friede den Hütten! Krieg den Palästen!"

Büchner entgeht im letzten Moment seiner Verhaftung. Im Hessischen Landboten untersucht er 1834 den Zustand der Gesellschaft, in Dantons Tod ein Jahr später die Revolution. Mit 23 Jahren stirbt Büchner im Exil.

"Ich war im Äußeren ruhig …, dabei engten mich die politischen Verhältnisse ein, ich schämte mich, ein Knecht mit Knechten zu sein …"

Nach dem damaligen herrschenden Verständnis war Büchner Aufrührer und Rebell.


Viel Magie im Spiel
Frankfurter dreht Film über afrikanischen Fußball
Von Martina Knief

Fußball ist eine Glaubenssache - in Hessen und andernorts. Andernorts ist - zum Beispiel - Afrika. Also reiste der Frankfurter Dokumentarfilmer Oliver Becker quer durch den Kontinent; der Magie und Zauberei im afrikanischen Fußball auf der Spur. Der Fußballfan tat es gern und im Auftrag der DFB-Kulturstiftung und der Bundesregierung. In zwei Monaten nun kann der Frankfurter Fan als Erster sehen, ob es was bringt, wenn eine Mannschaft auch mal rückwärts das Spielfeld betritt - nur um den Gegner zu schwächen.


Die Begeisterung für Fußball ist grenzenlos. Mit Ball und Magie, mit Leidenschaft und Zauberei geht es auf dem Spielfeld zur Sache. Mittelstürmer werden verhext, geheimnisvolle Säfte auf den Torpfosten aufgetragen, Tiere im gegnerischen Strafraum geopfert. Was steckt dahinter? Oliver Becker, Afrikaexperte und Fußballfan, suchte die Antwort.

"Das, was dahinter steckt, war sehr beeindruckend und bewegend: mit welcher Kraft und welchem Elan die Leute daran gehen, was solche Techniken bewirken können."

Witchcraft - also Hexerei - ist im Fußball in Afrika überall zu finden. Dabei geht es nicht darum, aus einem untalentierten Jungen einen Dribbelkönig zu machen, sondern aus sich selber die letzten Prozent herauszuholen oder den Gegner zu schwächen. Der Frankfurter Filmemacher Oliver Becker sprach darüber mit Nationaltrainern, beobachtete Zeremonien, musste als Mzungu - als Weißer - so manche Sache schlucken, um Vertrauen zu schaffen - zum Beispiel Zaubertrank kosten.

"Das war eine Substanz, die bestand aus Hühnerblut, Honig und Kräutern, das hab ich probiert. Das hat schauderhaft geschmeckt."

Glaube versetzt auch in Afrika Berge und manchmal auch anderes. So werden vor dem Spiel durchaus auch mal Tier- und Pflanzenteile im gegnerischen Torraum gestreut, um im Fall aller Notfälle die Linien auf dem Spielfeld zu verschieben. Und Becker filmte beispielsweise in einer Hütte eine Zeremonie, bei der zwei U-17 Nationalspieler Tansanias auf ein wichtiges Spiel vorbereitet wurden. Zur Stärkung der eigenen Spieler wurden ihre Trikots mit Rauch behandelt. Und natürlich auch zur Schwächung des Gegners:

"Wenn sie wissen, sie spielen nächste Woche gegen einen starken Torhüter, nehmen sie den Namen dieses Torhüters, schreiben ihn auf ein Ei oder eine Kokosnuss - auch die werden mit Rauch und mit Zauberformeln behandelt. Anschließend wird diese Kokosnuss oder dieses Ei auf dem Platz zerschmettert, um so den Gegenspieler symbolisch zu schwächen."

Der Glaube, dass das Berühren einer abgeschnittenen Affenhand einen so gelenkig wie dieses Tier macht oder das Berühren der Hufe eines Zebras einen ausdauernder laufen lässt.

"Die Zeremonie ging weiter auf einem Friedhof. Manche Spieler gehen vor einem wichtigen Spiel auf einen Friedhof und schlafen neben bestimmten Gräbern, um ihren Ahnen näher zu sein, denn wenn sie in Harmonie mit ihren Ahnen leben, sorgt es dafür, dass sie auch erfolgreicher spielen können - soweit der Glaube."

Viele Afrikaner glauben an Witchcraft, an Magie und Hexerei. Und die Mzungus, die Weißen, hierzulande? Afrika liegt nicht weit weg von Hessen. Fangesänge in den Stadien, riesengroße Club-Fahnen, Zehntausende in den gleichen Trikots, Maskottchen wie der Adler der Frankfurter Eintracht - auch sie sollen Kräfte freisetzen und den Gegner beeindrucken.


Der erste (echte) deutsche Schäferhund
… hieß Hektor Linksrhein & kam aus Ffm
Von Ulrike Holler

Der erste deutsche Schäferhund - er tollte sich in Hessen und war ein richtiger Raufbold. So könnte die Geschichte um Hektor Linksrhein kurz und bündig beginnen. Dort - in Frankfurt am Main, damals - am 15.Januar 1898. Wir hatten sicherheitshalber vorher angefragt und Antwort bekommen: "Horand gilt heute als Stammvater aller Deutschen Schäferhunde." Zitat Ende. Absender: Verein für Deutsche Schäferhunde, Hauptgeschäftsstelle. Hektor? Horand? - nun, der Stammvater kommt aus Hessen.


Der junge Adjudant Max von Stephanitz beobachtete während einer Manöverpause einen Hirten mit seinen Hunden. Er war begeistert davon, wie die Hunde mit Fleiß, Intelligenz und Ausdauer die Schafe zusammenhielten und dem Schäfer aufs Wort gehorchten. Da - so berichtet Dirk Gabriel vom Verein für Deutsche Schäferhunde - entstand bei ihm die Idee, die Hütehunde richtig zu züchten.

Gabriel: "Also, er hat versucht, von diesem Schäfer die Hunde zu kaufen. Der Schäfer hat aber diese zwei Hunde nicht verkauft, weil er sie natürlich zur täglichen Arbeit brauchte und sie nicht verkaufen konnte."

Also fuhr er im Laufe der Jahre zu verschiedenen Ausstellungen und suchte nach einem Hund, der seinen Vorstellungen entsprach. Mittelgroß, ausdauernd, mit Stehohren, intelligent und kraftvoll. Den fand er Anfang Januar 1898 beim bekannten Frankfurter Züchter Friedrich Sparwasser.

Gabriel: "Dieser Hund hieß damals 'Hektor vom Linksrhein', soll ca. 200 Reichsmark gekostet haben. Aber Rittmeister von Stephanitz fand ihn so toll, wollte ihn zur Zucht einsetzen und darauf die Zucht des deutschen Schäferhundes - wie er ihn sich vorstellt - aufbauen können."

Hektor Linksrhein war gerade 3 Jahre alt, wog 25 Kilogramm, seine Ohren waren 13 Zentimeter lang, sein Kopf edel geformt, der ganze Hund ein Nerv.

Rittmeister von Stephanitz, mittlerweile ein Privatier, taufte Hektor um in Horand von Grafrath nach seinem Heimatort in Oberbayern. Ein Jahr später stellte er seinen Horand in Karlsruhe aus und gründete mit einigen anderen am gleichen Tag den Verein für deutsche Schäferhunde. Horand von Grafrath erhielt im Zuchtbuch die Nummer 1 und man legte die Rassemerkmale seiner künftigen Nachkommen fest.

Gabriel: "Alles am deutschen Schäferhund sollte zweckmäßig sein und den Hund befähigen, über lange Zeit und ausdauernd Arbeit zu verrichten ohne schnell zu ermüden. Das ist das Ziel: seine Zweckmäßigkeit."

Der Ahnherr aller Schäferhunde kam aus Frankfurt, doch keine Straße, kein Platz ist ihm gewidmet. Auch seine letzte Ruhestätte ist Dirk Gabriel vom Hessischen Schäferhundverein bisher nicht bekannt.