Lahnstein: Debatte um Pöttering-Rede in Israel nicht überbewerten

In Zusammenhang mit der heftigen Kritik an der Rede des EU-Parlamentspräsidenten Pöttering in der Knesset hat Manfred Lahnstein, Aufsichtsratsvorsitzender der Universität Haifa, von „manchmal überzogenen Reaktionen in Israel“ gesprochen.
Nicht jede sachlich begründete Kritik müsse man gleich in die Nähe des Antisemitismus rücken, sagte der Ex-Bundesfinanzminister. Allerdings habe es sich auch nicht um einen Eklat gehandelt. Lahnstein plädierte dafür, außer berechtigter Kritik auch positive Seiten Israels hervorzuheben. Von Israel werde immer nur ein sehr kleiner Ausschnitt präsentiert. Dabei wollten die Menschen dort auch nur ein ganz normales Leben führen. Und schließlich würden es die Deutschen auch nicht mögen, wenn man sie nur in Lederhose und Dirndlkleid zeige.

Das Verhältnis zwischen Deutschland und Israel bezeichnete Lahnstein als gut, aber eben nicht normal, wie aber auch das deutsch-polnische Verhältnis kein normales sei. Insofern sei bei Kritik immer ein gewisses Zartgefühl notwendig und das Ziel müsse dabei immer sein, helfen zu wollen.