Lage im Gazastreifen

"Immer wieder werden Ambulanzen attackiert"

Gaza-Krieg: Ein palästinensischer Krankenwagen, der nach einem Luftangriff auf einen Markt im Einsatz ist, 30. Juli 2014
Gaza-Krieg: Ein palästinensischer Krankenwagen, der nach einem Luftangriff auf einen Markt im Einsatz ist © picture alliance / dpa
Moderation: Birgit Kolkmann und Klaus Pokatzky · 31.07.2014
Für die 1,8 Millionen Menschen im Gazastreifen werden die Lebensmittel knapp: Der Zugang zu Trinkwasser ist aufgrund der zerstörten Stromversorgung nicht mehr garantiert. Dringend benötigt werden Medikamente und Hygienematerialien.
Von 40 Ambulanzfahrzeugen ihrer Organisation seien in der dritten Woche des Konflikts sieben bereits völlig zerstört und 15 beschädigt worden. Ohnehin müsse vor jedem Krankenwageneinsatz abgeklärt werden, ob die Zone befahrbar sei. Doch "obwohl man das grüne Licht hat, werden immer wieder Ambulanzen attackiert", sagt Wicki. Bestimmte Gegenden im Gazastreifen seien gar nicht erreichbar.
Die Wasserversorgung funktioniert nicht mehr
Die Wasserversorgung, die schon vorher schwierig gewesen sei, funktioniere nach der Zerstörung des einzigen Kraftwerks im Gazastreifen nicht mehr. "Abhilfe wird einfach geschaffen, indem man, soweit möglich, Treibstoff kauft (...), um die Generatoren in Betrieb zu halten und eben dann die Wasserversorgung teilweise zu stabilisieren", so Wicki.
Nach wie vor seien Hauptflüchtlingsorte für die Bevölkerung die Schulen des UN-Hilfswerks UNWRA, wo derzeit etwa 240.000 Menschen untergekommen seien. Als Fluchtorte dienten aber auch öffentliche Schulen. Wer Familienmitglieder einer "sicheren Zone" habe, versuche sich dort aufzuhalten.
Medikamente, Hygieneartikel und Nahrungsmittel fehlen
Durch die Enge in den Flüchtlingslagern und einen Mangel an Hygieneartikeln, sei der Ausbruch von Krankheiten zu befürchten, meinte Wicki. Vordringlich sei zudem, dass die 6000 Verletzten in den verschiedenen Krankenhäusern mit neuen Medikamenten und anderen medizinischen Materialien versorgt würden.