"La Nana"
"La Nana" ist eine Studie der Einsamkeit. Erzählt wird von einer Frau, die den Haushalt beherrscht, sich aber selbst knechtet.
Regie: Sebastián Silva - Darsteller: Catalina Saavedra, Claudia Celedón, Alejandro Goic, Andrea García-Huidobro, Mariana Loyola, Agustín Silva, Darok Orellana; Länge: 94 Minuten
An ihrem 41. Geburtstag beginnt der Film und wir erleben die Verbiegungen der Mutter, die sie- als aufgeklärte, berufstätige Frau - schon irgendwie als Teil der Familie und auch wieder nicht behandeln will. Die Strickjacke, die sie ihr schenkt, ist bieder und scheint doch zu Raquel zu passen, auch wenn diese viel lieber heimlich die schicken Stricksachen der Hausherrin probiert.
Denn Raquel ist mit ihrem undurchsichtigen, versteinerten Gesicht die unangefochtene Autorität bei den halb erwachsenen Kindern und im Haushalt. Dieser Stellung ist sie sich sehr bewusst.
Als sie immer wieder an Migräneattacken leidet, beschließen die Valdez, ihr eine junge Hilfe an die Seite zu geben. Die vergrault sie ebenso zielstrebig wie deren resolute Nachfolgerin. Raquel hält die Stellung und die Verbissenheit, mit der sie dies tut, ist nicht nur komisch. In ihren kargen Telefonaten nach Hause wird klar, dass sie keine andere Bindung mehr hat und auch nicht ersehnt.
Das alles wird mit der Handkamera, sehr dicht an den Protagonisten, ohne musikalische Untermalung oder sonstige Verklärung als nur vom Zuschauer so empfundene, tragische Lebenssituation einer Frau abgebildet. Damit ist der Film des jungen chilenischen Regisseurs durchaus sozialkritisch, auch wenn er auf den ersten Blick keine gesellschaftliche Anklage bezweckt. Aber er bildet sehr genau gesellschaftliche Beziehungen ab, die für die chilenische Gesellschaft zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und althergebrachten Verhältnissen kennzeichnend sind.
Darüber hinaus vermag er als intimes Psychogramm einer von den gesellschaftlichen Verhältnissen emotional beschädigten Persönlichkeit Anteilnahme zu wecken, zumal Catalina Saavedra in der Hauptrolle eine grandiose Vorstellung gibt. Am Ende ist es ein Zufall, ein aufgeweckt-fröhliches, gegen die Attacken von Raquel völlig unempfindliches, neues Hausmädchen, das Raquel wieder für die Welt öffnet. Das ist ein überzeugendes, dezentes Happy End für die Filmheldin, die alles tut, um nicht gemocht zu werden, einem aber doch so ans Herz gewachsen ist!
Filmhomepage La Nana
An ihrem 41. Geburtstag beginnt der Film und wir erleben die Verbiegungen der Mutter, die sie- als aufgeklärte, berufstätige Frau - schon irgendwie als Teil der Familie und auch wieder nicht behandeln will. Die Strickjacke, die sie ihr schenkt, ist bieder und scheint doch zu Raquel zu passen, auch wenn diese viel lieber heimlich die schicken Stricksachen der Hausherrin probiert.
Denn Raquel ist mit ihrem undurchsichtigen, versteinerten Gesicht die unangefochtene Autorität bei den halb erwachsenen Kindern und im Haushalt. Dieser Stellung ist sie sich sehr bewusst.
Als sie immer wieder an Migräneattacken leidet, beschließen die Valdez, ihr eine junge Hilfe an die Seite zu geben. Die vergrault sie ebenso zielstrebig wie deren resolute Nachfolgerin. Raquel hält die Stellung und die Verbissenheit, mit der sie dies tut, ist nicht nur komisch. In ihren kargen Telefonaten nach Hause wird klar, dass sie keine andere Bindung mehr hat und auch nicht ersehnt.
Das alles wird mit der Handkamera, sehr dicht an den Protagonisten, ohne musikalische Untermalung oder sonstige Verklärung als nur vom Zuschauer so empfundene, tragische Lebenssituation einer Frau abgebildet. Damit ist der Film des jungen chilenischen Regisseurs durchaus sozialkritisch, auch wenn er auf den ersten Blick keine gesellschaftliche Anklage bezweckt. Aber er bildet sehr genau gesellschaftliche Beziehungen ab, die für die chilenische Gesellschaft zwischen wirtschaftlichem Aufschwung und althergebrachten Verhältnissen kennzeichnend sind.
Darüber hinaus vermag er als intimes Psychogramm einer von den gesellschaftlichen Verhältnissen emotional beschädigten Persönlichkeit Anteilnahme zu wecken, zumal Catalina Saavedra in der Hauptrolle eine grandiose Vorstellung gibt. Am Ende ist es ein Zufall, ein aufgeweckt-fröhliches, gegen die Attacken von Raquel völlig unempfindliches, neues Hausmädchen, das Raquel wieder für die Welt öffnet. Das ist ein überzeugendes, dezentes Happy End für die Filmheldin, die alles tut, um nicht gemocht zu werden, einem aber doch so ans Herz gewachsen ist!
Filmhomepage La Nana