Kurtág und Mahler mit Simon Rattle
György Kurtág gehört zu den bedeutendsten ungarischen Komponisten der Gegenwart. Geboren wurde er in Rumänien, studierte ab 1946 Klavier und Komposition in Budapest und ist seit 1948 ungarischer Staatsbürger. In den späten Fünfzigern vervollkommnete er sein Studium in Paris u.a. bei Messiaen und Milhaud. Ab 1967 war Kurtág Klavier- und Kammermusikdozent an der Budapester Musikakademie. Am 19. Februar dieses Jahres konnte er seinen 80. Geburtstag feiern.
Kurtág gilt als Meister der kleinen Form. Lange Zeit hat er – bis auf wenige Ausnahmen - nur Kammer- und Vokalmusik komponiert. Als er von 1993 bis 95 bei den Berliner Philharmonikern unter deren damaligem Chefdirigenten Claudio Abbado composer in residence war, entstand für sie eines seiner wenigen Werke für großes Orchester: "Stele" op. 33.
"Ich schreibe keine Neue Musik", hat Kurtág einmal Studenten der Berliner Hanns-Eisler-Musikhochschule gesagt, jeder Ton verstünde sich nur aus der Tradition heraus.
In "Stele" setzt das Orchester zunächst mit einem Akkord ein, der an Brahms oder Beethoven gemahnt, enttäuscht aber dann all jene, die ein klassisch-romantisches Werk erwarten – die Zeit der großen Sinfonie ist vorbei. Zwar klingt immer wieder Bekanntes an, wird aber sofort zerstört, gleichsam paralysiert. Der letzte Satz des dreiteiligen Werkes ist ein Trauermarsch, wie Kurtág sagt, "ein Trauermarsch in Zeitlupe". Anlass für die Trauer Kurtágs und letztlich auch seiner Komposition "Stele" (in der Antike ein Grabstein) ist der Tod seines Mentors und Freundes András Mihaly im Jahr 1993.
Im zweiten Teil des Abends gibt es dann die "Auferstehungssinfonie" von Gustav Mahler. Das Werk, das genau 100 Jahre älter ist als Kurtágs "Stele", ist ebenfalls eine Art Grabgesang. 1894 nach langen Mühen vollendet, sollte sie ursprünglich "Todtenfeier" heißen. Wen hatte Mahler nicht alles zu beweinen in ihrer Entstehungszeit: Vater und Mutter, seine Schwester Leopoldine, den Dirigenten Hans von Bülow. Bei dessen Beerdigung wurde eine Choralmelodie nach Klopstocks Auferstehungs-Ode gesungen, die Mahler die Idee zum Finale seiner 2. Sinfonie eingab und letztlich ihren Titel "Auferstehungssinfonie".
Live aus der Philharmonie Berlin
György Kurtág
Stele für großes Orchester op. 33
ca. 20:20 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-Moll ("Auferstehung")
Soile Isokoski, Sopran
Magdalena Kožená, Mezzosopran
Netherlands Radio Choir
Berliner Philharmoniker
Leitung: Simon Rattle
"Ich schreibe keine Neue Musik", hat Kurtág einmal Studenten der Berliner Hanns-Eisler-Musikhochschule gesagt, jeder Ton verstünde sich nur aus der Tradition heraus.
In "Stele" setzt das Orchester zunächst mit einem Akkord ein, der an Brahms oder Beethoven gemahnt, enttäuscht aber dann all jene, die ein klassisch-romantisches Werk erwarten – die Zeit der großen Sinfonie ist vorbei. Zwar klingt immer wieder Bekanntes an, wird aber sofort zerstört, gleichsam paralysiert. Der letzte Satz des dreiteiligen Werkes ist ein Trauermarsch, wie Kurtág sagt, "ein Trauermarsch in Zeitlupe". Anlass für die Trauer Kurtágs und letztlich auch seiner Komposition "Stele" (in der Antike ein Grabstein) ist der Tod seines Mentors und Freundes András Mihaly im Jahr 1993.
Im zweiten Teil des Abends gibt es dann die "Auferstehungssinfonie" von Gustav Mahler. Das Werk, das genau 100 Jahre älter ist als Kurtágs "Stele", ist ebenfalls eine Art Grabgesang. 1894 nach langen Mühen vollendet, sollte sie ursprünglich "Todtenfeier" heißen. Wen hatte Mahler nicht alles zu beweinen in ihrer Entstehungszeit: Vater und Mutter, seine Schwester Leopoldine, den Dirigenten Hans von Bülow. Bei dessen Beerdigung wurde eine Choralmelodie nach Klopstocks Auferstehungs-Ode gesungen, die Mahler die Idee zum Finale seiner 2. Sinfonie eingab und letztlich ihren Titel "Auferstehungssinfonie".
Live aus der Philharmonie Berlin
György Kurtág
Stele für großes Orchester op. 33
ca. 20:20 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 2 c-Moll ("Auferstehung")
Soile Isokoski, Sopran
Magdalena Kožená, Mezzosopran
Netherlands Radio Choir
Berliner Philharmoniker
Leitung: Simon Rattle