Kurt-Weill-Fest Dessau

Sinfonieorchester im Jazz-Fieber

MDR Sinfonieorchester, Dirigent Kristjan Jaervi

Das MDR Sinfonieorchester reist nach Dessau zum Kurt-Weill-Fest. © MDR / Peter Rigaud

Moderation: Stefan Lang · 17.03.2019

Sinfonischer Apparat im Sog des Jazz: Dass das gelingen kann, will das "Kurt-Weill-Fest" in Dessau beweisen. Zu Gast ist einer der vielversprechenden Trompeter, der beide Genres beherrscht und liebt: Simon Höfele.

Deutschlandfunk Kultur präsentiert heute das Abschlusskonzert des "Kurt-Weill-Festes" in Dessau. Weill, am 2. März in Dessau geboren, ist Namenspatron des Festivals, das in diesem Jahr vom 1. bis zum 17. März 2019 stattfindet.

Mixtur mit Stil(en)

Sir Duke wird den Abend eröffnen. "In Black, Brown and Beige" verarbeitet er Arbeiterlieder und Spirituals in einer großangelegten Stilsynthese.

Simon Höfele, 24 Jahre alt, ist Trompeter der Neuen Generation. Als junger Wilder gefeiert, Preisträger von Wettbewerben und gefragter Solist. Er tritt an diesem Abend in die Fußstapfen des legendären Miles Davis. Davis‘ "Sketches of Spain" sind hochvirtuose, spanische Variationen.

Mit der Trompete funktioniert beides: Jazz wie Klassik.© Simon Höfele

So greift Davis das oft gespielte und sehr beliebte Gitarrenkonzert "Concierto de Aranjuez" von Joaquín Rodrigo auf, oder ein anderes spanisches Stück voller Drive: ein Tanz aus "El amor brujo" von Manuel de Falla. Ebenso lässt er Volksweisen verschiedener spanischer Landstriche in seinen "Sketches" anklingen. Gil Evans hat eine Orchesterfassung geschaffen, die Jazz und klassische Musik mitreißend zusammenbringt und dem Trompeter eine virtuose Fläche schafft.

Big Band als Jazz-Botschafter

Von Wolfgang Dauner, in Sachen Jazz eher ein Autodidakt, stammt das "Second Prelude to the Primal Scream", das Sinfonieorchester und Big Band vereint. Uraufgeführt hat das Stück der Dirigent des Abends Dennis Russell Davies, der fast alles von Philipp Glass uraufgeführt hat. Mit Klassik-Stil-Mixturen kennt er sich aus.