Kurden in Syrien üben Kritik an neuem Feiertagskalender

    Das Bild zeigt einen Teil der Skyline der syrischen Hauptstadt Damaskus.
    Blick auf Stadt Damaskus © picture alliance / dpa / TASS / Sergei Bobylev
    Syriens Übergangspräsident Ahmad al-Scharaa hat staatlichen Medien zufolge neue gesetzliche Feiertage für Staatsangestellte festgelegt. Der staatlichen Nachrichtenagentur Sana zufolge wurden zwei neue Feiertage eingeführt: der Tag der Freiheit am 8. Dezember und der Tag der Syrischen Revolution am 18. März. Kritiker bemängeln jedoch, dass wichtige Feiertage bestimmter religiöser und ethnischer Gruppen fehlen. Farhad al-Schami, Sprecher der kurdisch-geführten Syrischen Demokratischen Kräfte bezeichnete das Dekret als "Fortsetzung früherer Ausschlusspolitik". Es handle sich um einen Angriff auf die kulturelle Vielfalt, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Besonders das Ausbleiben des persischen Neujahrsfests Norus wurde in kurdischen Medien kritisiert. Norus wird in Zentral-, West- und Südasien gefeiert. In den kurdischen Gebieten spielt das Fest eine zentrale Rolle. Auch zivilgesellschaftliche und religiöse Vertreter sprachen in sozialen Medien von einer "bewussten Missachtung" von Identitäten. Die Übergangsregierung äußerte sich bislang nicht zu der Kritik. Pro-Regierungs-Kommentatoren sehen das Dekret als Versuch, nationale Einheit zu stärken und konfessionelle Unterschiede zu verringern. Analysten warnen jedoch, dass das Dekret zu weiteren Spannungen im Land führen könnte. Die Verschiebung der aktuellen Parlamentswahl in den kurdischen Gebieten hatte bereits seit Wochen für Kritik gesorgt.