Kunstschaffende verurteilen Äußerungen von Österreichs Innenminister

    Die Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek
    Die Literatur-Nobelpreisträgerin Elfriede Jelinek © picture alliance / dpa
    In Österreich haben prominente Kunstschaffende und jüdische Studierendenvertreter Antisemitismus-Vorwürfe gegen den neuen Innenminister Karner erhoben und seinen Rücktritt gefordert. Zu den Unterzeichnern des Aufrufes gehört auch Literaturnobelpreisträgerin Elfriede Jelinek. Der konservative ÖVP-Politiker hatte der sozialdemokratischen SPÖ laut Medienberichten aus dem Jahr 2007 vorgeworfen, mit Hilfe von Beratern aus Amerika und Israel einen "Dreckswahlkampf" zu planen und gezielt das Klima zu vergiften. Nun stellte Karner klar, die Aussagen seien missverständlich gewesen. Er weise jedes auch nur entfernteste Anstreifen an antisemitischem Gedankengut aufs Schärfste und sehr entschieden zurück. Karner steht auch wegen eines Museums für den austrofaschistischen Kanzler Engelbert Dollfuß (1892-1934) in der Kritik. Die Gedenkstätte wird von der Gemeinde Texingtal betrieben, in der Karner bis vor kurzem Bürgermeister war. Laut Karner soll das Museum nächstes Jahr überarbeitet werden.