Kunstmuseum Moritzburg erweitert Sammlung um 90 ostdeutsche Werke

    Blick auf das Kunstmuseum Moritzburg in Halle an der Saale
    Das Kunstmuseum Moritzburg hat seinen Schwerpunkt auf deutscher Kunst im 20. Jahrhundert. © Hendrik Schmidt/dpa-ZB/dpa
    Seit der Wiedervereinigung legt das Kunstmuseum Moritzburg in Halle an der Saale seinen Schwerpunkt noch stärker auf deutsche Kunst im 20. Jahrhundert. Nun erweitert das Haus seine Sammlung – und zwar gleich um mehr als 90 Werke. Es handelt sich um Gemälde, Plastiken und Grafiken vornehmlich ostdeutscher Künstlerinnen und Künstler, beispielweise der Malerin Elisabeth Ahnert oder des Bildhauers Theo Balden. Auch Werke von Wolfgang Peuker sind dabei, der als Vertreter der Leipziger Schule gilt. Über die Hälfte der Arbeiten ist laut dem Museum nach der Wiedervereinigung entstanden. Damit erfahre der Bestand ostdeutscher Kunst seine bedeutendste Weiterentwicklung seit mehr als 30 Jahren. Die Objekte stammen den Angaben zufolge aus der Privatsammlung des Unternehmers Giovanni Scarselli. Der Italienier lebte einige Jahre zu DDR-Zeiten und dann nach der Wende in Weimar, wo er unter anderem die erste Gelateria gründete, das „Venezia“ am Theaterplatz. Gekommen war er nach eigenen Angaben wegen Goethes jungem Werther und Faust. Seine Kunstsammlung legte er der Moritzburg zufolge an, weil er zu der Erkenntnis gekommen war, dass die Bedeutung der Nachkriegskunst im Osten Deutschlands nicht genug gewürdigt wurde.