Kunstmarkt

    Ein Delfin von Jeff Koons für 3,5 Millionen

    Das Kunstwerk "Dolphin" (2007-2013) des US-Künstlers Jeff Koons, präsentiert von der Galerie David Zwirner (New York und London), während der Kunstmesse Art Basel 2014.
    Das Kunstwerk "Dolphin" (2007-2013) des US-Künstlers Jeff Koons erzielte auf der Art Basel mehr als 3.5 Millionen Euro. © picture alliance / dpa / Georgios Kefalas
    19.06.2014
    Knapp 26 Millionen Euro erzielte ein Selbstporträt Andy Warhols auf der diesjährigen Art Basel. Neben den Großen sind auch die kleinen Galerien in diesem Jahr präsenter platziert, und die Performance-Kunst hat eine eigene Plattform.
    Seit Donnerstag ist die Art Basel, das wichtigste Schaufenster für Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts, auch für die breite Öffentlichkeit zugänglich. Bis zum 22. Juni zeigen 285 Aussteller aus 34 Ländern Werke von mehr als 1700 Künstlern, darunter Arbeiten von Georg Baselitz, Pablo Picasso, Paul Klee, Gerhard Richter, Jeff Koons - und Andy Warhol. Und mit einem Selbstporträt von Warhol - darauf der Künstler mit wirrem Haarschopf - wurde auf der Messe dann gleich ein Verkaufscoup gelandet: Es wurde für knapp 26 Millionen Euro von der Skarstedt Galerie mit Sitz in New York und London veräußert.
    Der Delfin "Dolphin" aus poliertem Stahl von Jeff Koons wechselte bei dem New Yorker Galeristen David Zwirner für mehr als 3,5 Millionen Euro den Besitzer, ein großformatiges Werk des Japaners Kazuo Shiraga fand für rund 1,8 Millionen Euro bei Georg Nothelfer aus Berlin einen Käufer.
    Die Art Basel hat Ableger in Miami und seit dem vergangenen Jahr auch in Hongkong, was immer mehr Amerikaner und vor allem auch Asiaten zur Muttermesse in die Schweiz lockt. "Dieses Jahr fliegen fast 200 Sammler aus China hierher, und sie kommen nicht zum ersten Mal. Chinesische Sammler sind von Mal zu Mal besser informiert über zeitgenössische Kunst. Ich denke, der Graben im unterschiedlichen Geschmack zwischen Europäern und Chinesen schließt sich sehr schnell", bestätigt die Galeristin von Long March Space aus Peking im Beitrag zur Messe von Matthias Zeller und Hansjürgen Maurus im Deutschlandradio Kultur.
    Nachwuchsgalerien in der Nähe zu den Großen
    Neu ist in diesem Jahr, dass die Nachwuchsgalerien nicht mehr räumlich von den Großen der Branche getrennt sind. Die jüngeren Galerien stellen erstmals in derselben Halle aus wie die Kunstmagnate Gagosian, Yvon Lambert oder Hauser & Wirth. Damit läutet die Messe einen Generationenwechsel ein und setzt verstärkt auf Positionen zeitgenössischer Kunst. "Statements" heißt der Sektor, in dem junge Galerien sich mit jeweils einem Künstler präsentieren, so Carsten Probst bereits zum VIP-Messestart am Dienstag in der Sendung Fazit im Deutschlandradio Kultur.
    Galerist Gerd Harry Lybke von der Galerie Eigen + Art, sieht das dennoch zwiespältig, und sagte im Interview mit Deutschlandradio-Kultur-Redakteur Thorsten Jantschek: "Die jungen Galeristen kratzen das Geld irgendwie zusammen, kommen auf die Messen, verkaufen sogar Sachen, kommen nach Hause, haben aber von dem Geld, was sie verdient haben, die Messe bezahlt, kommen mit Null zurück im Portemonnaie. Und die Arbeiten, die sie vorher noch hatten, sind auch nicht mehr da, weil sie verkauft worden sind." Die größeren Galerien wiederum könnten die Messestände oft schon mit den Erlösen von zwei, drei verkauften Werken bezahlen. "Da muss man gucken, wie sich die Schere da auseinanderdividiert."
    Künstler Tino Seghal lässt Galeristen für sich performen
    Neu ist zudem eine spezielle Plattform für Performance-Kunst auf der Art Basel, davor bildeten sich lange Schlangen. "Es gab eine sehr schöne Performance von dem berühmten Künstler Tino Seghal", berichtete Thorsten Jantschek. "Er hat die Instruktion gegeben, seine Galeristen mögen doch die Werke aufführen. Und die sind natürlich überhaupt nicht textsicher und stammelten sich da zum Teil einen ab, aber mit der Zeit ging es immer besser - eine New Yorker und eine deutsche Galerie, die durften immer nur ein Wort sagen, sodass es so eine Art Ping-Pong-Spiel war." Und auch Performances sind verkäuflich. "Ähnlich wie bei einem Theaterstück bekommen Sie die Rechte. Es ist vorher festgelegt, wie hoch die Auflage ist, manchmal nur eine (…). Man bekommt dann ein Zertifikat und eine genaue Auflage, wie das gemacht werden soll", erklärte Jantschek.
    cwu