Kunsthaus Zürich will Herkunft der Sammlung Bührle untersuchen

Seit die Sammlung Emil Bührle vor vier Jahren in den Neubau des Kunsthauses Zürich einzog ist, wird über die Bilder, ihre Herkunft und ihre Präsentation gestritten. Von einem "kontaminierten Museum" war die Rede, von Bildern, die einst jüdischen NS-Opfern gehört hatten. Denn der Kunstsammler Emil Bührle war mit Waffenlieferungen an Nazi-Deutschland reich geworden. Wie die "Neue Zürcher Zeitung" berichtet, hat nun die Zürcher Kunstgesellschaft, die das Kunsthaus betreibt, mit der Stiftung Sammlung Bührle neue Schritte vereinbart. Das Museum will nun selbst über die Herkunft der Bilder forschen. Sollten Hinweise auftauchen, dass Besitzer ihre Werke im Zusammenhang mit NS-Verfolgung veräußerten, strebt man mit den Erben "eine faire und gerechte Lösung" an. Außerdem soll in einem neuen Ausstellungskonzept angemessen auf die Herkunft der Bilder und das Leid der ehemaligen Besitzer hingewiesen werden. Die Provenienzforschung ist auf fünf Jahre angelegt. Dafür wird ein Antrag auf finanzielle Unterstützung an die Stadt Zürich gestellt. In der Vergangenheit hatten das Kunsthaus, die Stadt Zürich und die Stiftung Sammlung E. G. Bührle die Werke bereits von einem Historiker untersuchen lassen - doch die Kritik ist bisher nicht verstummt.