Kunsthaus Zürich hängt sechs Bilder aus der Sammlung Bührle ab

Das Kunsthaus Zürich hat sechs Bilder aus der Sammlung Bührle abgehängt. Diesen Schritt hatte die Stiftung Sammlung E.G. Bührle in der vergangenen Woche angekündigt. Es handelt sich um Bilder aus dem Besitz jüdischer Sammler. Erste Kontakte mit Nachfahren bestünden, teilte die Stiftung mit. Man strebe eine "faire und gerechte Lösung" an. Unter den abgehängen Bildern sind Werke von Claude Monet, Henri de Toulouse-Lautrec und Vincent van Gogh. Hintergrund des Vorgehens sind neue Richtlinien des US-Außenministeriums zum Umgang mit Besitz von Juden, die wegen der Verfolgung in der NS-Zeit zu Verkäufen gezwungen waren. In den vergangenen Jahren wuchs der Druck auf das Kunsthaus Zürich, die Herkunft sämtlicher Kunstwerke und die Umstände von Ankäufen zu prüfen. Ausgangspunkt war die umstrittene Sammlung des einstigen Waffenunternehmers Emil Bührle, die seit 2021 im Kunsthaus ausgestellt wird. Bührle (1890-1956) hatte mit den Nazis zusammengearbeitet und Werke gekauft, die zuvor Juden gehört hatten. Er zahlte dafür, aber womöglich unter dem eigentlich angemessenen Preis. Ende Juni soll ein unabhängiger Gutachter, Raphael Gross, eine Beurteilung der Provenienzforschung der Sammlung Bührle vorlegen. Dabei geht es darum, ob die Herkunft der Bilder und die Umstände des Ankaufs ausreichend dokumentiert wurden.