Kunstausschuss im bayerischen Landtag fordert mehr Transparenz bei NS-Raubgut

    Sammlung Schack in München.
    Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gehören zu den berühmtesten Kunstmuseen der Welt und umfassen unter anderem die Alte und die Neue Pinakothek, das Museum Brandhorst oder die Sammlung Schack sowie über 400 weitere Standorte in Bayern. © picture alliance / Johanna Hoelzl
    In der Debatte um NS-Raubkunst bei der Bayerischen Staatsgemäldesammlung hat der Kunstausschuss des Landtags am Mittwoch mehr Transparenz und Tempo bei staatlichen Stellen gefordert. Nach den Grünen im bayerischen Parlament hatten auch Abgeordnete von CSU und Freien Wählern beantragt, dass die Strukturen bei der Provenienzforschung neu ausgerichtet werden, dass es einen verbindlichen Zeitplan für Ergebnisse gibt und dass eine unabhängige "Taskforce" eingerichtet wird. Am Dienstag hatte Kulturminister Markus Blume (CSU) gesagt, dass es bislang „keine Anhaltspunkte für die Richtigkeit der Vorwürfe“ gegen die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen gebe. Er forderte sie aber „zur unmittelbaren Anwendung des Leitfadens“ des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste auf, mit dessen Hilfe NS-Raubkunst identifiziert werden soll. Auslöser für die aktuelle Raubkunst-Debatte war ein Bericht der „Süddeutschen Zeitung“ in der vergangenen Woche. Der Zeitung zufolge wurden die Nachfahren von enteigneten jüdischen Kunstbesitzern nicht über NS-Raubkunst im Besitz der Staatsgemäldesammlungen informiert - dabei soll die Herkunft teils schon lange bekannt sein. Die Sammlungen, zu denen die Pinakotheken in München gehören, wiesen die Vorwürfe zurück.