Tibetisches Heilyoga Kum Nye

Abenteuerreise zum eigenen Körper

04:52 Minuten
Mitarbeiter und Bewohner des Sukhavati Spiritual Care Centers in Bad Saarow (Brandenburg) beim Meditieren
Mit den Kum-Nye-Kursen soll bei den Teilnehmern unter anderem eine bewusstere Atmung, Aufhebung von Muskelverspannungen und die Verringerung von Angstzuständen erreicht werden. © dpa / picture alliance / Patrick Pleul
Von Peter Kaiser · 23.04.2023
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Tai Chi, Akkupresse, Yoga, Shiatsu-Massagge, Atemarbeit: Kum Nye ist buddhistisch-tibetisches Heilyoga – und beinhaltet vieles. Es hebt Blockaden, Verspannungen und energiehemmende Barrieren auf und löst sie.
„Wir machen eine anregende Übung erst mit den Händen. Reibt Eure Hände, spürt, wie sich da die Energie sammelt, wenn sie warm werden. Das nehmt Ihr nachher mit in die Übung.“

Sukhavati bedeutet "reines Land"

Sagt Kursleiterin Ursula Rosemann im Sukhavati, einem buddhistischen Zentrum für Spiritual Care, im brandenburgischen Bad Saarow. Das Wort Sukhavati bedeutet „Reines Land“ – und neben Hospizarbeit, Pflege und anderem wird mittwochs Kum Nye angeboten.
Kursleiterin Ursula Rosemann:  

Kum Nye ist ein buddhistisch-tibetisches Heilyoga und eine ganzheitliche Heilmethode. Eine Methode, die vieles beinhaltet. Klassisches Yoga, traditionelles Yoga, Atemarbeit, sehr intensiv, Shiatsu zum Teil, Akupressur, Entspannung, Massageübungen, also eine Vielfalt an Möglichkeiten, sich selbst kennenzulernen. Die Übungen sind sehr, sehr langsam – und dadurch ist es eigentlich eine Abenteuerreise zu meinem Körper.

Kursleiterin Ursula Rosemann

Langsamkeit ist manchmal sehr anstrengend

Die Übungseinheiten zielen auf eine bewusstere Atmung, Aufhebung von Muskelverspannungen, Verringerung von Angstzuständen, gleichmäßigen Herzschlag, energetisches Gleichgewicht und anderes mehr.
Blick auf das Gebäude des Sukhavati Spiritual Care Centers in Bad Saarow (Brandenburg)
Das Sukhavati in Bad Saarow ist Deutschlands einziges buddhistisches Zentrum für Spiritual Care.© dpa / picture alliance / Patrick Pleul
„Kum, also Körper, und Nye- Daui steht im Buch die Übersetzung 'wie ein Leder kneten'. Das bedeutet einfach, diese Langsamkeit ist manchmal sehr anstrengend für uns, die wir Schnelligkeit gewohnt sind. Die Muskulatur ist die Langsamkeit nicht gewohnt, und dieses Langsame knetet in gewisser Weise die Muskeln. Im Grunde ist das heute auch realisiert im Faszientraining."
Doch warum die Gegensätze von hart und weich? Es ist ein Körper.

Warum Gegensätze wichtig sind

„Ich denke, die Gegensätze sind wichtig, um auch beides wahrzunehmen. Wir haben heute oft verhärtete Muskulatur. Daher rühren sehr viele Schmerzen im Rücken zum Beispiel. Also es ist doch notwendig zu wissen: Wie fühlt es sich an, wenn der Muskel hart ist? Wie fühlt es sich an, wenn der Muskel weich ist? Wie fühlt es sich an, wenn mein Herz hart ist? Wie fühlt es sich an, wenn es weich ist? Im Kum Nye gibt es eine intensive Energiearbeit, im Herzbereich, im Rücken, Bauch, in den Händen, im gesamten Körper.“
Die Körperstellungen werden wie im klassischen Yoga Asanas genannt. Es gibt das „Aushängen“, die „H-Stellung“ oder „Der Priester“, „Energieverteilung“ und andere Stellungen.

Kurs auch im Sitzen

Manche der Kursteilnehmer können die 90 Minuten, die der Kurs andauert, nicht durchgehend stehen. Sie führen die Asanas im Sitzen auf einem Stuhl oder weichen Kissen aus.
Eine Teilnehmerin sitzt sogar bewegungsunfähig im Rollstuhl. Für sie ist die Imagination der Asanas wichtig.

Tiefe innere Gelassenheit

Am Ende des Kum-Nye-Kurses erfahren alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer eine tiefe innere Gelassenheit:
„Ich finde es schon erstaunlich, dass bestimmte Dinge erst durch den Kopf in den Muskel müssen."
„Das war gut, selbst im Sitzen. Für Geist und Körper fantastisch.“
„Man achtet viel intensiver auf seine Atmung. Habe auch so ein Gefühl, dass ich viel leichter jetzt Luft bekomme. Und man hat im Nachfühlen jetzt so eine ganz tolle Wärme.“   

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