Kulturstaatsministerin will Schließung der Gedenkstätte "Stalag 326" abwenden

    Gedenkstätte StaLag 326, ehemaliges Lager für sowjetische Kriegsgefangene im 2. Weltkrieg in Stukenbrock
    Im StaLag 326 waren von 1941 bis 1945 über 300.000 Kriegsgefangene überwiegend aus der Sowjetunion als Zwangsarbeiter untergebracht. © imago images / ecomedia / Robert Fishman
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth will die Schließung der Gedenkstätte "Stalag 326" in Ostwestfalen abwenden und hat die Ablehnung der Finanzierung durch den Gütersloher Kreistag kritisiert. Sie werde die Verantwortlichen auf der Landesebene und der kommunalen Ebene zu einem klärenden Gespräch bitten, teilte die Grünen-Politikerin mit. Die Gedenkstätte "Stalag 326" in Schloß Holte-Stukenbrock soll ausgebaut werden. Den Plänen droht aber das Aus, nachdem im Gütersloher Kreistag eine Betriebskostenbeteiligung von 400 000 Euro mit den Stimmen der CDU und AfD abgelehnt worden war. Der Bundestag hatte für den Ausbau des 60 Millionen Euro teuren Projekts bereits 25 Millionen Euro zugesagt. Das Land soll den Rest beisteuern. Roth sprach von einem gefährlichen Präzedenzfall. Die Stätte beleuchte ein immer noch viel zu wenig bekanntes Kapitel der deutschen Geschichte. Dort waren von 1941 bis 1945 über 300.000 Kriegsgefangene überwiegend aus der Sowjetunion als Zwangsarbeiter untergebracht. Der Vorstand des Fördervereins der Gedenkstätte zeigte sich "zutiefst getroffen und schockiert" von der Entscheidung. "Stalag 326" bleibe bis auf Weiteres geschlossen.