Kulturstaatsministerin sieht russischen Angriff auch als "Krieg gegen die Kultur"

    Claudia Roth (Bündnis 90/Die Grünen), Staatsministerin für Kultur und Medien, steht in ihrem Büro im Bundeskanzleramt.
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth © picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth hat den russischen Angriff auf die Ukraine als Krieg auch gegen die Kultur verurteilt. Seit Beginn der Auseinandersetzungen seien mehr als 1.000 Museen, Theater, Kinos, Büchereien, Archive zerstört oder beschädigt worden, sagte die Grünen-Politikerin am Freitagabend in Berlin nach der Premiere des ukrainischen Dokumentarfilms "Oh, Sister" über die Rolle von Frauen im Kampf der Ukraine angesichts der russischen Angreifer. Dadurch solle die kulturelle Identität der Ukraine zerstört werden. "Es ist eine fürchterliche Waffe, die Erinnerung und Identität von Menschen in der Ukraine zu zerstören", so Roth. Die ukrainische Bürgerrechtlerin Oleksandra Matviychuk, deren Organisation Zentrum für bürgerliche Freiheiten (CCL) mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde, sprach von einem Krieg nicht nur zwischen zwei Staaten, sondern zwischen den beiden Systemen von Autokratie und Demokratie. Ihre Organisation habe seit Beginn des russischen Angriffs etwa 27.000 Kriegsverbrechen dokumentiert. Es müsse jetzt ein internationales Tribunal eingerichtet werden, forderte Matviychuk. Dies wäre ein kraftvolles Zeichen, um Russland die Konsequenzen seines Handelns klar zu machen.