Kulturstaatsministerin Roth erschüttert über Tod eines ukrainischen Dirigenten

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    Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) hat Entsetzen über die mutmaßliche Tötung eines ukrainischen Dirigenten durch russische Besatzer geäußert. Jurij Kerpatenko, ein Dirigent der Philharmonie von Cherson, soll nach ukrainischen Angaben in seinem Haus von russischen Soldaten erschossen worden, weil er die Kooperation verweigerte. Das hatte das ukrainische Kulturministerium mitgeteilt.
    Offenkundig wendeten die russischen Besatzer brutalste Repressionen bis hin zu Mord an, um die Ukrainer in den von Russland besetzten Gebieten dazu zu bringen, die verbrecherische Okkupation hinzunehmen, so Roth. Das dürfe ihnen nicht gelingen. „Wir stehen an der Seite der Ukraine, ihrer Menschen, ihrer Kultur und Kulturschaffenden.“ Die südukrainische Stadt Cherson ist seit Kriegsbeginn von russischen Truppen besetzt. Medienberichten zufolge planten die Besatzer und ihre Kollaborateure beim Philharmonie-Orchester anlässlich des Weltmusiktags am 1. Oktober ein festliches Konzert. Die russischen Vertreter hätten mit dem Konzert „die angebliche ‚Wiederherstellung eines friedlichen Lebens in Cherson“ demonstrieren wollen, hieß es vom ukrainischen Ministerium. Kerpatenko habe sich jedoch „kategorisch geweigert“, mit ihnen zusammenzuarbeiten sowie die besetzte Stadt zu verlassen.