Kulturstaatsministerin Roth bei "Jewrovision" ausgebuht

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth © picture alliance / dpa / Bernd von Jutrczenka
    Kulturstaatsministerin Claudia Roth ist beim "Jewrovision"-Wettbewerb am Freitag in Frankfurt am Main ausgebuht worden. Laut ihrem Sprecher hatte die Grünen-Politikerin auf Einladung von Zentralratspräsident Josef Schuster an der Veranstaltung teilgenommen. Einige, die mit ihrer Politik und Ausrichtung nicht einverstanden seien, hätten dies lautstark zum Ausdruck gebracht, sagte der Sprecher dem "Tagesspiegel". Jüdische Vertreter zeigen Verständnis für die Buhrufe und Pfiffe gegen die Politikerin. Es habe sich "lange aufgestauter Frust entladen", erklärte der Zentralrat der Juden laut "Tagesspiegel". Die Unmutsbekundungen seien eine Konsequenz der Entwicklungen im deutschen Kulturbetrieb der vergangenen Jahre, heißt es in der Stellungnahme weiter. Der Zentralrat habe auf diese Missstände immer wieder hingewiesen. Es müsse sich "jetzt erkennbar etwas ändern, damit jede Form von Antisemitismus aus dem deutschen Kulturbetrieb nachhaltig verbannt" werde. Auf einem bei Twitter verbreiteten Video sagt Roth zu den Buhrufen: "Das ist Demokratie. Ich nehme diese Kritik an, weil wir eine starke und eine bunte und eine mutige Demokratie sind." Vor wenigen Tagen hatte auch Zentralratspräsident Schuster fehlende Konsequenzen aus den Vorfällen bei der Documenta beklagt. Die 15. Ausgabe der Weltkunstausstellung stand wegen antisemitischer Darstellungen in der Kritik.