Kulturstaatsministerin Grütters

    "Debattenkultur ist kein Ruhmesblatt"

    45:43 Minuten
    Porträt der Kulturstaatsministerin Monika Grütters.
    Kulturstaatsministerin Grütters eröffnete die Veranstaltungsreihe der Klassik Stiftung "Die Macht der Worte" in Weimar. © Hermann Bredehorst / Polaris / laif
    05.02.2020
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    Kulturstaatsministerin Monika Grütters ist um die Form von Debatten besorgt. Im öffentlichen Diskurs gebe es eine zivilisierende Wirkung, "wenn geistreich abgewogen statt mit dumpfen Parolen vergiftet würde", sagte sie in Weimar.
    Sprachgewalt trete häufiger in Form verbaler Attacken, in Form sprachlicher Gewalt in Erscheinung als im Sinn literarischer oder rhetorischer Meisterschaft, sagte Grütters zur Eröffnung der Veranstaltungsreihe der Klassik Stiftung "Die Macht der Worte" in Weimar.
    "Gleichzeitig fehlt in beinahe keiner öffentlichen Kontroverse das moralisierende Machtwort, das andere Sichtweisen als illegitim stigmatisiert: als diskriminierend, rassistisch, islamophob, frauen- oder fremdenfeindlich oder in anderer Weise reaktionär", sagte Grütters. Die Debattenkultur sei gegenwärtig kein Ruhmesblatt.
    Nicht Verständigung sei das Ziel, sondern das Verstummen Andersdenkender. "Das ist brandgefährlich. Denn Demokratie ist ebenso auf Verständigung angewiesen wie sie der Freiheit des Wortes verpflichtet ist. "

    Die Rede von Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Weimar können Sie hier nachhören:
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