Kulturschützer: Ägypten missbraucht Weltkulturerbe für touristische Zwecke

Es ist eines der ältesten Kloster der Christenheit und seit 2002 zählt das griechisch-orthodoxe Katharinenkloster in Ägypten zum Weltkulturerbe. Nun sorgt sich die Kulturschutz-Organisation World Heritage Watch um seine Zukunft. In einem Brief an die Unesco wirft die Organisation der ägyptischen Regierung vor, das Kloster am Sinai für touristische Zwecke zu missbrauchen. Die Kulturschützer fordern, das Klosterareal in die Liste des gefährdeten Welterbes aufzunehmen. Hintergrund des Streits ist eine seit 2012 andauernde Auseinandersetzung mit ägyptischen Behörden um die Besitzrechte des griechisch-orthodoxen Klosters. Das Kloster beansprucht seit jeher einen Sonderstatus. Es bezeichnet sich selber als"Heiliges autonomes königliches Sankt-Katherinen-Kloster des heiligen, von Gott betretenen Berges Sinai". Das im 6. Jahrhundert erbaute und seitdem ununterbrochen bewohnte Anwesen beherbergt eine einzigartige Sammlung alter Handschriften und Ikonen. Auf dem Berg Sinai empfing Mose nach biblischer Überlieferung die Zehn Gebote.