Goldene Palme von Cannes für Jacques Audiard
Gesellschaftskritisches Drama "Dheepan" bekommt den wichtigsten Preis des Filmfestivals
Der französische Regisseur Jacques Audiard (63) erzählt darin von einem Flüchtling aus Sri Lanka, der sich in einem heruntergekommenen Pariser Vorort mitten in einem Bandenkrieg wiederfindet. Der Regisseur war 2009 in Cannes für sein Gefängnisdrama "Ein Prophet" mit dem Großen Preis der Jury ausgezeichnet worden. Das Gremium unter Vorsitz der US-Regisseure Joel und Ethan Coen hatte die Wahl unter 19 Beiträgen. Letztlich entschieden sich die Mitglieder für einen Film, der nicht zum Kreis der Favoriten gezählt worden war.
Der Preis für die beste Regie geht an Hou Hsiao-Hsien aus Taiwan. Als beste Darstellerin teilen sich die US-Schaupielerin Rooney Mara für ihre Rolle in dem lesbischen Drama "Carol" und die Französin Emmanuelle Bercot für ihre Darstellung einer bei einem Skiunfall schwer verletzten Anwältin im Film "Mon Roi". In der Kategorie "Bester männlicher Darsteller" gewann Vincent Lindon für "La loi du marché" (Das Gesetz des Marktes). Darin spielt er einen Arbeitslosen, der schließlich in einem Supermarkt als Sicherheitsmann angestellt wird und Kassiererinnen überwachen muss. Die wichtigsten Preise im Überblick:
GOLDENE PALME: "Dheepan" von Jacques Audiard (Frankreich)
GROSSER PREIS DER JURY: "Saul fia (Son of Saul)" von László Nemes (Ungarn)
PREIS DER JURY: "The Lobster" von Yorgos Lanthimos (Griechenland)
BESTE SCHAUSPIELERIN: Rooney Mara für "Carol" von Todd Haynes (USA) sowie (zu gleichen Teilen) Emmanuelle Bercot für "Mon roi" von Maïwenn (Frankreich)
BESTER SCHAUSPIELER: Vincent Lindon für «La loi du marché» von Stéphane Brizé (Frankreich)
BESTE REGIE: Hou Hsiao-hsien für "Nie yin niang (The Assassin)" (Taiwan)
BESTES DREHBUCH: Michel Franco für "Chronic" (Mexiko)