Künstlerischer Ernst für München
Ruhig und sachlich ist der russische Dirigent Kirill Petrenko als der neue Generalmusikdirektor der Bayerischen Staatsoper präsentiert worden. Sein Fünf-Jahres-Vertrag beginnt 2013 und er will ganz einfach "Verantwortung nach bestem Wissen und Gewissen" übernehmen.
In der eben veröffentlichten Umfrage der Fachzeitschrift "Opernwelt" avancierte Münchens Staatsoper zum "Ärgernis des Jahres". Das könnte sich ändern. Denn Kunstminister Wolfgang Heubisch und Intendant Nikolaus Bachler präsentierten den Mann, der ab 2013 an der Spitze des musikalischen Betriebes der Staatsoper stehen soll: den 1972 in Osmk geborenen Kirill Petrenko. Er wurde musikalisch in Wien ausgebildet und hatte die Chefpositionen in Meinigen und Berlins Komischer Oper inne. Dann wollte sich Petrenko von allem administrativen Ballast befreien und ist seit 2007 opernweltweit "frei" tätig – so erfolgreich, dass er zum Wunschkandidaten vieler Opernhäuser, insbesondere aber Nikolaus Bachlers avancierte.
Petrenko erschien ganz unprätentiös: Lederjacke, offenes Hemd, Hose, alles in Schwarz. Da kam ein Mann, der viele Facetten des Metiers kennt, aber eben gerade nicht auf der Starwelle reitet. Und auch seine Wortwahl kam nicht aus einer windschnittigen PR-Agentur: Petrenko betonte, dass er "Verantwortung nach bestem Wissen und Gewissen" übernehmen will. Er hat nämlich festgestellt, dass die freie Tätigkeit längst nicht zu größerer künstlerischer Freiheit führt. Er nannte es ungeschminkt ein "Kofferleben", das die intensive Zusammenarbeit mit schätzenswerten Menschen zu wenig ermögliche.
Deshalb bindet sich Petrenko nun mit einem Fünf-Jahres-Vertrag an München als seinen neuen Lebensmittelpunkt – ohne Zweitverpflichtung anderswo. Dazu habe ihn auch die herzliche und begeisterte Zustimmung von Chor und Orchester bewogen. Er wird mindestens 40 Abende pro Saison dirigieren und fühlt sich mit Ausnahme französischer Opern für die ganze Breite des Repertoires zuständig. Ganz offen hat er von Anfang an seiner zwar noch nicht vertraglich fixierten, aber optionierten Tätigkeit für die Bayreuther Festspiele festgehalten. Petrenko soll dort ab 2013 den Jubiläums-"Ring" zum 200.Geburtstag Richard Wagners dirigieren und würde damit für drei, vier Festspielsommer in München kaum zu Verfügung stehen. Noch kein Problem für Minister und Intendant, denn der Staatsopern-GMD dirigiert dann eben im anderen Leuchtturm der bayerischen Theaterlandschaft - dennoch Konfliktstoff.
All das kam sehr ruhig, sachlich und mit einer bislang in Münchens Opernkonferenzen selten zu erlebenden Ernsthaftigkeit zur Sprache. Da scheint ein uneitler, alle Sprachblasen vermeidender Künstler nach München zu kommen, dem nur eines zentral scheint: künstlerisch zu überzeugen. Das will er gleich an einem besonderen Datum. Der 21.November 2013 ist der 50.Jahrestag der Wiedereröffnung des Nationaltheaters nach dem Krieg und an diesem Abend wird Kirill Petrenko seine erste, noch geheim gehaltene Premiere als neuer Generalmusikdirektor dirigieren.
Petrenko erschien ganz unprätentiös: Lederjacke, offenes Hemd, Hose, alles in Schwarz. Da kam ein Mann, der viele Facetten des Metiers kennt, aber eben gerade nicht auf der Starwelle reitet. Und auch seine Wortwahl kam nicht aus einer windschnittigen PR-Agentur: Petrenko betonte, dass er "Verantwortung nach bestem Wissen und Gewissen" übernehmen will. Er hat nämlich festgestellt, dass die freie Tätigkeit längst nicht zu größerer künstlerischer Freiheit führt. Er nannte es ungeschminkt ein "Kofferleben", das die intensive Zusammenarbeit mit schätzenswerten Menschen zu wenig ermögliche.
Deshalb bindet sich Petrenko nun mit einem Fünf-Jahres-Vertrag an München als seinen neuen Lebensmittelpunkt – ohne Zweitverpflichtung anderswo. Dazu habe ihn auch die herzliche und begeisterte Zustimmung von Chor und Orchester bewogen. Er wird mindestens 40 Abende pro Saison dirigieren und fühlt sich mit Ausnahme französischer Opern für die ganze Breite des Repertoires zuständig. Ganz offen hat er von Anfang an seiner zwar noch nicht vertraglich fixierten, aber optionierten Tätigkeit für die Bayreuther Festspiele festgehalten. Petrenko soll dort ab 2013 den Jubiläums-"Ring" zum 200.Geburtstag Richard Wagners dirigieren und würde damit für drei, vier Festspielsommer in München kaum zu Verfügung stehen. Noch kein Problem für Minister und Intendant, denn der Staatsopern-GMD dirigiert dann eben im anderen Leuchtturm der bayerischen Theaterlandschaft - dennoch Konfliktstoff.
All das kam sehr ruhig, sachlich und mit einer bislang in Münchens Opernkonferenzen selten zu erlebenden Ernsthaftigkeit zur Sprache. Da scheint ein uneitler, alle Sprachblasen vermeidender Künstler nach München zu kommen, dem nur eines zentral scheint: künstlerisch zu überzeugen. Das will er gleich an einem besonderen Datum. Der 21.November 2013 ist der 50.Jahrestag der Wiedereröffnung des Nationaltheaters nach dem Krieg und an diesem Abend wird Kirill Petrenko seine erste, noch geheim gehaltene Premiere als neuer Generalmusikdirektor dirigieren.