Künstler müssen vom Werk leben können

Bernd Neumann im Gespräch mit Andrea Gerk · 27.03.2012
Der Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) hat in der neu aufgeflammten Debatte über den Schutz von Urheberrechten im Internet den Vorstoß des Musikers Sven Regener begrüßt. Der Schutz des geistigen Eigentums in der digitalen Welt könne nicht der Politik allein überlassen werden.
Andrea Gerk: Über den Wert der Kunst wird anders diskutiert seit das Internet den Zugriff auf künstlerische Werke, also auf Filme oder auch auf Musik, relativ einfach, viele sagen zu einfach, möglich macht.

"Es geht immer nur gegen die Künstler, die sich als Penner in der letzten Reihe fühlen", so wetterte in der vergangenen Woche der Autor und Musiker Sven Regener in einer Wutrede bei unseren Kollegen vom Bayrischen Rundfunk, bei der er auch die Piratenpartei und deren Forderung nach freiem Zugang im Netz kritisiert hat.

Die Künstler sollen sich mehr engagieren, das wiederum forderte Kulturstaatsminister Bernd Neumann in der vergangenen Woche bei der Nominierung zum Deutschen Filmpreis. Mit ihm bin jetzt verbunden. Guten Tag Herr Staatsminister!

Bernd Neumann: Grüße Sie.

Gerk: Wie sollte dieses Engagement, das Sie von den Künstlern fordern, denn aussehen?

Neumann: Tja, wie das von Sven Regener. Dass man den Kampf für den Schutz des geistigen Eigentums in einer digitalen Welt nicht der Politik oder dem Staatsminister für Kultur und Medien überlässt, allein, sondern dass diejenigen, insbesondere diejenigen Künstler, die auch einen Namen haben, deutlich machen, worum es geht. Nämlich, um den Schutz ihrer kreativen Leistung. Und das meinte ich damit, und wie es sich bei Regener zeigt, hat es mindestens bei ihm Erfolg gehabt.

Gerk: Aber was haben die Künstler denn außer jetzt solche wütenden Reden zu halten, da überhaupt für konkrete Mittel zur Verfügung, um sich zu wehren?

Neumann: Na ja durch die Beifügung von Ihnen "wütende Reden" erfolgt ja schon ein Stück Abqualifizierung …

Gerk: Nein, das war so gar nicht gemeint …

Neumann: Der hat engagiert … der war ja nicht … Der hat engagiert sich eingesetzt für seine eigenen Rechte für das geistige Eigentum. Wobei man immer wieder noch mal sagen muss, dass ja der Künstler, der Kreative, - und damit Kunst und Kultur überhaupt, von der Vergütung der Nutzung seines geistigen Eigentums lebt.

Und wenn dies nicht mehr gewährleistet wird, entzieht man den Künstlern ihre Existenzgrundlage und damit gefährdet man gleichzeitig auch die kulturelle Vielfalt, die unser Land schmückt. Darum geht es. Ich will es in dieser Sendung auch noch einmal sagen. Und das, was Sie jetzt fragen, bezieht sich mehr auch die Art und Weise, was man dagegen tun kann. Wir sollten lieber über die Sache reden."

Das vollständige Gespräch können Sie mindestens bis zum 27.08.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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