Kritik an Rückzug des australischen Beitrags für Biennale in Venedig

In Australien gibt es eine Kontroverse um den Beitrag bei der Biennale in Venedig im kommenden Jahr. Vor wenigen Tagen wurde der libanesisch-stämmige Künstler Khaled Sabsabi zum Repräsentanten des Landes gekürt, wenig später aber wieder fallen gelassen. Anlass war Kritik an einigen seiner Werke durch die Opposition im Parlament. Sie störte sich etwa an einer Video-Installation aus dem Jahr 2007, die den kürzlich durch Israel getöteten Hisbollah-Chef Nasrallah zeigt. Die Folge: Das Auswahl-Gremium "Creative Australia" zog seine ursprünglich einstimmige Nominierung zurück. Zur Begründung hieß es, man wolle eine spaltende Debatte vermeiden. Sabsabi und der ebenfalls betroffene Kurator Michael Dagostino sprachen gegenüber dem "Guardian Australia" von Zensur. Andere Kunstschaffende erklärten gemeinsam, der Rückzug laufe der künstlerischen Unabhängigkeit zuwider, die den Kern von Kunst in Australien ausmachten.