Kritik an Kulturkanon der rechtsgerichteten schwedischen Regierung

Pippi Langstrumpf, IKEA und der Nobelpreis gehören zu 100 Werken, Marken und Ideen, die laut einer neuen Liste der rechtsgerichteten schwedischen Regierung zum Kulturerbe des Landes gehören. Allerdings gibt es auch Kritik daran: So empfinden zum Beispiel die Schwedische Akademie - die den Literaturnobelpreis verleiht - und Vertreter der indigenen Sami-Bevölkerung den Kulturkanon als zu eng gefasst und ausgrenzend. Im schwedischen Fernsehen hat jetzt die Literaturprofessorin und Feministin Ebba Witt-Brattström die Geschlechterverteilung unter den 21 ausgewählten Schriftstellerinnen und 69 Schriftstellern hinterfragt. Ihrer Meinung nach liegt es nicht daran, dass Frauen in der schwedischen Geschichte eine untergeordnete Stellung und weniger Macht hatten. Vielmehr sei das Expertenkommitee zur Auswahl des Kulturkanons mit acht Männern und vier Frauen unausgewogen gewesen - und dies zeige sich nun am Ergebnis. Zwar benennt der Kulturkanon mehrere radikale Frauen - in der Summe seien sie aber unterrepräsentiert. So fehlt laut Ebba Witt-Brattström zum Beispiel die Begründerin der Kalmarer Union von 1397 bis 1523, Königin Margarethe I.