Kritik an indischer Filmbehörde wegen Zensur von Supermann-Küssen

    Das Bild zeigt Rachel Brosnahan (l.) als Lois Lane und David Corenswet als Supermann in einer Szene aus dem neusten Supermann-Film aus dem Jahr 2025.
    Küssen verboten! - In Indien ist der neuste Supermann-Film nur ohne Kuss-Szenen zu sehen. © picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Jessica Miglio
    Kinobesucher in Indien kritisieren die Filmbehörde des Landes für die Zensur von Kuss-Szenen im neuesten Superman-Film. An zwei Stellen, als sich der Superheld zu einem Kuss mit Lois Lane herabbeugte, sprang der Film demnach plötzlich vorwärts zum Moment nach der Umarmung. Die indische Zensurbehörde hatte die Kussszenen, darunter eine 33-sekündige Knutscherei, als „zu sinnlich“ für das indische Publikum eingestuft und vor dem Kinostart aus dem Film rausschneiden lassen. Zuschauer beschweren sich nun über die Doppelmoral, dass die Behörde Gewalt und Frauenfeindlichkeit in indischen Filmen zulässt, nicht aber Küsse in einem Hollywood-Film. Das indische Kino hat seit langem eine schwierige Beziehung zu Küssen auf der Leinwand. Obwohl es nicht verboten ist, ist es stark reglementiert und kulturell sensibel. Mit Ausnahme einer vierminütigen Kussszene in dem Film "Karma" aus dem Jahr 1933 beschränkte sich Zärtlichkeit auf der Leinwand bis in die 1990er Jahre weitgehend auf Umarmungen oder wurde durch Bilder wie Blumen symbolisiert. In vielen Teilen Indiens gilt auch öffentliches Küssen als tabu.