Kritik an deutscher Filmbranche wegen Schweigens zu Antisemitismus

Der Filmproduzent Martin Moszkowicz bescheinigt der deutschen Filmbranche befremdliches Schweigen zu aufkeimendem Antisemitismus. Eine Branche, die sonst lautstark Diversität und gesellschaftliche Verantwortung fordere, schweige, wenn es um den Schutz jüdischen Lebens geht, schreibt der 67-Jährige in einem Gastbeitrag für die FAZ. Moszkowicz bemängelt, dass fast die gesamte deutsche Film- und Fernsehbranche als Unterzeichnerin bei einem neuen Fünf-Punkte-Plan eines breiten Bündnisses gegen Antisemitismus fehle. Das Bündnis steht unter anderem unter der Schirmherrschaft des Antisemitismus-Beauftragten der Bundesregierung, Felix Klein, und von Kulturstaatsminister Wolfram Weimer. Prominente Unterstützende sind Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller, der Autor Ferdinand von Schirach und die Schauspielerinnen Iris Berben, Veronica Ferres, Uschi Glas und Andrea Sawatzki. Zu den Forderungen der Unterzeichner gehört etwa, dass auch Aufrufe zur Vernichtung eines Staates strafbar werden. Außerdem solle es Antisemitismus-Beauftragte in vielen staatlichen Institutionen geben und die Ausübung jüdischer Religionsfreiheit im Feiertagsrecht abgesichert werden.