Kritik am Präventionsgesetz

Der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes der Innungskrankenkassen, Rolf Stuppardt, lehnt das Präventionsgesetz der Bundesregierung zur Gesundheitsvorsorge ab.
Durch die geplante Finanzverteilung müssten zum Teil erfolgreiche Maßnahmen aufgegeben werden, sagte Stuppardt im DeutschlandRadio Kultur vor der heutigen Verabschiedung des Präventionsgesetzes im Bundestag. Er befürchte, dass die Öffentliche Hand ihren eigenen rückläufigen Initiativen in der Gesundheitsförderung damit begegnen wolle, dass sie Mittel der Krankenkassen einbeziehe. "Das wollen wir nicht mitmachen", sagte Stuppardt.

Stuppardt forderte, dass auch die Private Krankenversicherung und die Bundesagentur für Arbeit in die Prävention eingebunden werden. Arbeitslose hätten spezielle Gesundheitsprobleme. Die privaten Kassen seien auch in die Pflegeversicherung einbezogen. Von daher müsse sich die gesamte Sozialversicherung neben Bund, Ländern und Gemeinden an der Prävention beteiligen.

Große Studien der Innungskassen, die über 10.000 Projekte untersucht hätten, hätten die Wirksamkeit einzelner Maßnahmen bewiesen, sagte Stuppardt. Zum Beispiel habe Gesundheitsvorsorge in Betrieben dazu geführt, dass der Krankenstand geringer und manche Arbeitsabläufe verbessert worden seien. Auch Angebote zur Stressbewältigung, Bewegung und Ernährung, die vor allem von Frauen genutzt worden seien, hätten sehr gute Ergebnisse gehabt. Die Innungskassen setzten auf gezielte Präventionsmaßnahmen. "Das ist mit dem Gesetz nicht gewährleistet", sagte Stuppardt.