Krimi

Martha Grimes würde Inspektor Jury heiraten

"Der Tote im Pub" ist der erste Krimi von Martha Grimes, der fürs deutsche Fernsehen verfilmt wurde. Einige der Schauspieler seien sogar besser, als sie die Figuren im Buch angelegt habe, sagt Grimes.
Die Bestseller-Autorin Martha Grimes freut sich über die Vergleiche mit der Krimi-Königin Agatha Christie, hält diese aber für unzutreffend. Natürlich schmeichelten ihr solche Vergleiche, sagte Grimes am Montag im Deutschlandradio Kultur – und sie wehre sich deswegen auch nicht dagegen. Dennoch sehe sie selbst zwischen ihrem Werk und den Büchern von Christie eher kaum Gemeinsamkeiten. So habe Christie ihrer Perspektive zufolge ein viel größeres Talent gehabt, Geschichten zu spinnen: "Ich wünschte mir, ich hätte ihre Gabe, den Leser so geschickt in die Irre zu führen wie sie das teilweise tut."
In ihre bekannteste Figur, Inspektor Richard Jury, hat sich Grimes derweil offenbar verliebt. Sie würde Jury sogar heiraten, wenn sie ihn denn finden könnte, sagte Grimes. Sie möge vor allem seinen Humor und seinen Umgang mit Menschen, betonte sie. Jury sei ein "ganz natürlicher Typ", der es nicht nötig habe, andere bloß zu stellen. Er sei für sie persönlich ein "ganz wichtiger Mensch", sagte Grimes. Sie habe im Übrigen begonnen, seine Wesenszüge in Charaktere anderer Bücher einfließen zu lassen. Sie vermute seit einiger Zeit, dass sie unterbewusst ihren eigenen, inzwischen verstorbenen Bruder als Vorbild für Jury verwendet habe, berichtete Grimes.
Die deutsche Verfilmung eines der Jury-Romane ("Der Tote im Pub", 27.1.21014, 20.15 Uhr im ZDF) lobte die Schriftstellerin. Besonders die Schauspielkunst der Darsteller sei eine "wahre Freude", so Grimes. Einige der Schauspieler seien sogar besser, als sie die Figuren im Buch angelegt habe. Auch den Österreicher Fritz Karl als Inspektor Jury findet Grimes "sehr überzeugend" und "sympathisch".
Die Frage, ob sie denn jetzt Karl heiraten wolle, beantwortete die Bestseller-Autorin allerdings nicht.