‚Krieg und Frieden‘ bei den Niedersächsischen Musiktagen

Krieg und Frieden’ bei den Niedersächsischen Musiktagen – Hoffnung und Trauer, Protest und Verklärung in Literatur und vor allem Musik. Kulturelle Aktivitäten waren und sind eine Basis, oftmals Ultima ratio der Verständigung. Der Krieg selbst hat künstlerische Reaktionen provoziert, kämpferische Lautmalerei und inständige Bitten um Frieden – die Künste helfen, die Lügen der Zeit zu entlarven und haben sie aber auch verbreitet, haben sie verstärkt und massenwirksam gemacht.
Die Schlachtenmusiken des Barock erfahren wir heute als ein Säbelrasseln auf historischen Instrumenten, wir ergründen, wie sie einst geklungen haben mögen. Egmont und Anne Frank sind zu Konstanten der Kulturgeschichte geworden, zum Gegenstand der Auseinandersetzung. Hanns Eislers Visionen des Hollywooder-Liederbuches wurden grausame Wirklichkeit, die Festspiele erinnern auch an andere Schreckensvisionen, die dann gesellschaftlich durchschlugen. Tinariwen treten auf, die ‚Rolling Stones der Wüste’, die fordern: ‚Schwerter zu E-Gitarren’ und damit zu Musik, zur friedlichen Verständigung. Die Berührungspunkte von Kunst und Krieg sind so alt, wie die Künste selbst, verklären und provozieren, lenken ab und geben Hoffnung. Die Festspiele eröffnen mit einer der wenigen weltlichen Friedensmusiken, vielen unbekannt – eine Friedenssinfonie von Wranitsky. Dann gehen wir auf Beethovens Hassliebe zu Napoleon ein.

Niedersächsische Musiktage 2005 – Eröffnungskonzert
Live aus dem Dom Verden

Paul Wranitzky
Grande Symphonie caractéristique
pour la Paix avec la République Française’ c-moll op.31

ca. 20.45 Uhr Konzertpause mit Nachrichten

Ludwig van Beethoven
Sinonie Nr.3 Es-dur op.55 ("Eroica")

Concerto Köln
Leitung und Violine: Werner Erhardt