Kreml: Kriegsprotest von TV-Redakteurin ist „Rowdytum“

    Eine Person schaut sich auf einem Monitor eine Szene aus der abendlichen Hauptnachrichtensendung im russischen Staatsfernsehen an. Darin ist zu sehen, wie eine Kriegsgegnerin die Sendung mit einem Protestplakat unterbricht.
    Kriegsgegnerin im russischen Staatsfernsehen: „Stoppt den Krieg. Glaubt der Propaganda nicht. Hier werdet ihr belogen.“ © Axel Heimken/dpa
    Der Kreml hat die Kritik einer Mitarbeiterin des russischen Staatsfernsehens am Krieg von Präsident Wladimir Putin gegen die Ukraine scharf verurteilt. Kremlsprecher Dmitri Peskow bezeichnete die Aktion der Agentur Interfax zufolge als Rowdytum. Die Redakteurin des Ersten Kanals des russischen Staatsfernsehens, Marina Owsjannikowa, hatte in den Hauptnachrichten am Montagabend ein Protestplakat gegen Putins Krieg in der Ukraine in die Kamera gehalten. Darauf war auch zu lesen, dass die Zuschauer „hier belogen“ werden. Es war auch am Tag nach dem Zwischenfall unklar, wo die Journalistin sich aufhielt. Anwälte hatten mitgeteilt, es fehle jeder Kontakt zu ihr. In russischen Staatsmedien ist es untersagt, von Krieg zu sprechen.