Krebsforscherin kritisiert unzureichenden Nichtraucherschutz
Die Leiterin der Abteilung Krebsprävention im Deutschen Krebsforschungszentrum, Martina Pötschke-Langer, hat die geplanten Maßnahmen der Bundesregierung zum Nichtraucherschutz als unzureichend kritisiert. Ihre Institution strebe eine Lösung für komplett rauchfreie Gastronomiebetriebe an, sagte Pötschke-Langer im Deutschlandradio Kultur.
Die Absichten der Bundesregierung seien nur ein erster Schritt in die richtige Richtung, äußerte Pötschke-Langer. Sie hoffe sehr, dass sich in den nächsten Monaten eine Debatte über den Gesundheitsschutz der Mitarbeiter in der Gastronomie entwickeln werde. Nach den bisherigen Plänen werde eine Vielzahl von Beschäftigten den Schadstoffen nach wie vor ausgesetzt. Sie kündigte Untersuchungen zur Gesundheit der gastronomischen Mitarbeiter an, die bisher in Deutschland noch nicht vorgenommen worden seien:
"Wir wissen genau, dass wir dabei erschreckende Ergebnisse im medizinischen Bereich feststellen werden. Das wissen wir aus Untersuchungen in anderen Ländern."
Pötschke-Langer, auch Mitarbeiterin der Weltgesundheitsorganisation im Bereich Tabakkontrolle, verwies auf die Finanzstärke der Tabakindustrie in Deutschland. Sie gebe pro Jahr rund 100 Millionen Euro für Sponsoring-Maßnahmen aus:
"Das sind so diffuse Ausgaben. Darin versteckt sich zum Beispiel auch der Etat des Verbandes der Zigarettenindustrie, der reinen Lobbyisten-Organisation, die allein einen Jahresetat von 25 Millionen Euro hat."
Die Tabaklobby habe in den letzten drei Jahrzehnten ein "unheilvolles Wesen geführt" und großen Einfluss auf alle Gesetzgebungsmaßnahmen zur Eingrenzung des Rauchens gehabt, kritisierte Pötschke-Langer. Sie sei jedoch optimistisch, dass die Tabaklobby in dieser entscheidenden Phase nicht den gleichen Einfluss wie früher ausüben könne, sagte sie.
Sie können das komplette Gespräch mit Martina Pötschke-Langer für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
"Wir wissen genau, dass wir dabei erschreckende Ergebnisse im medizinischen Bereich feststellen werden. Das wissen wir aus Untersuchungen in anderen Ländern."
Pötschke-Langer, auch Mitarbeiterin der Weltgesundheitsorganisation im Bereich Tabakkontrolle, verwies auf die Finanzstärke der Tabakindustrie in Deutschland. Sie gebe pro Jahr rund 100 Millionen Euro für Sponsoring-Maßnahmen aus:
"Das sind so diffuse Ausgaben. Darin versteckt sich zum Beispiel auch der Etat des Verbandes der Zigarettenindustrie, der reinen Lobbyisten-Organisation, die allein einen Jahresetat von 25 Millionen Euro hat."
Die Tabaklobby habe in den letzten drei Jahrzehnten ein "unheilvolles Wesen geführt" und großen Einfluss auf alle Gesetzgebungsmaßnahmen zur Eingrenzung des Rauchens gehabt, kritisierte Pötschke-Langer. Sie sei jedoch optimistisch, dass die Tabaklobby in dieser entscheidenden Phase nicht den gleichen Einfluss wie früher ausüben könne, sagte sie.
Sie können das komplette Gespräch mit Martina Pötschke-Langer für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.