Korrespondentin in China

Free Internet?

Ex-China-Korrespondentin Ruth Kirchner
Ex-China-Korrespondentin Ruth Kirchner © ARD / RBB
Moderation: Isabella Kolar · 18.11.2014
Ruth Kirchner lebt seit 2005 als freie Korrespondentin in Peking und ist dort seit 2010 ARD-Hörfunkkorrespondentin. Ob auf dem Handy, von zu Hause aus, mit dem Laptop unterwegs oder im Büro: Sie bemerkt die Zensur ständig, wenn sie versucht, im Internet zu recherchieren.
Bestimmte Internetseiten sind blockiert. Da steht dann zum Beispiel „Bitte prüfen Sie Ihre Internetverbindung" auch wenn Ruth Kirchner weiß, dass sie in diesem Moment eine sehr gute Internetverbindung hat. So sind zum Beispiel Teile der BBC Seiten gesperrt (der chinesische Dienst) sowie die komplette Seite der Deutschen Welle. Youtube, Facebook und Twitter sind sowieso blockiert.

Rushhour in Peking. Eine Verkehrslawine wälzt sich durch die Straßen der Stadt, vorbei an Hochhäusern.
Rushhour in Peking. © Teh Eng Koon / AFP
Mit einer Software die Zensur austricksen
In ihrem ARD-Büro kann Ruth Kirchner mit Hilfe sogenannter VPNs, einer speziellen Software, die Zensur relativ leicht umgehen. Dabei handelt es sich um kostenpflichtige Anbieter, die im Ausland stationiert sind und die ihre Leitung über eine Tunnelverbindung auf einen Server im Ausland führen. So kann die Korrespondentin über die Vereinigten Staaten, Großbritannien oder Deutschland unzensiert ins Internet gehen. Das macht das Internet zwar langsamer und das Arbeiten mühsamer aber die Leitungen stabiler, so dass nicht bei jedem Parteitag der Kommunistischen Partei aufgrund verstärkter Zensurtätigkeit alles zusammenbricht. Das ARD-Studio hat zusätzlich noch eine Tunnelverbindung nach Hongkong, wo größere Freiheiten möglich sind.
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