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Gesundheitsbewusstsein

03:32 Minuten
Zwei Frauen joggen am 06.08.2014 in Hannover (Niedersachsen) durch die Herrenhäuser Gärten. Foto: Ole Spata/dpa
Joggen, Fahrradfahren, weniger Raucher - in Frankreich ist das Gesundheitsbewusstsein in den letzten Jahrzehnten immer mehr gewachsen. © picture alliance / dpa / Ole Spata
Von Matthias Baxmann und Matthias Eckoldt · 12.04.2019
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In der chinesischen Medizin gibt es zahlreiche Hausmittel und Regeln für einen gesunden Lebensstil. Sehr viele Argentinier legen großen Wert darauf, sich salzarm zu ernähren. Und in Frankreich gibt es inzwischen immer mehr vegane Restaurants.
Jürgen König in Paris:
"In Frankreich ist das Gesundheitsbewusstsein im Verlauf der letzten Jahrzehnte immer mehr gewachsen. Wenn man heute im Bois de Boulogne am Wochenende unterwegs ist, sieht man Tausende von Joggern. Es gibt sehr, sehr viele Fahrradfahrer mittlerweile auch in Paris. Die Zahl der Raucher ist rückläufig. Man kann es gut daran ablesen, dass es inzwischen sehr viele vegane Restaurants gibt, vegetarische Restaurants sowieso."
Jana Genth in Johannesburg:
"Gesundheitsbewusstsein bei den Afrikanern, die nicht so viel Geld haben, ist nicht sehr ausgeprägt, und da gibt es wirklich extrem viele übergewichtige Menschen. Bei der Mehrheit geht es einfach ums Überleben. Die machen sich dann keine Gedanken über ausgewogene Ernährung. Die Südafrikaner, die viel Geld haben, natürlich, bei denen ist das voll drin. Die gehen ins Fitnesscenter, die gehen joggen oder fahren superfrüh morgens noch vor der Arbeit Rad."
Nicole Markwald in Los Angeles:
"Wenn ich darüber nachdenke, wie gesundheitsbewusst der Kalifornier ist, dann muss ich nur daran denken, wenn ich mich mal aus Kalifornien raus bewege. Mir fällt dann nämlich sofort auf, wie dick die Leute sind. Dieses Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil, das ist hier in Los Angeles extrem ausgeprägt, ich glaube wie nirgendwo sonst. Die Leute machen Sport, sie pflegen ihre Haut, sie achten darauf, nicht zu viel Sonne abzukriegen. Das sehe ich auch zum Beispiel bei meinem Sohn im Kindergarten, wenn wir darüber sprechen, was denn die anderen Kinder so in ihrer Lunchbox drin haben, das ist dann halt das Vollkornbrot mit Frischkäse und dazu gibt es dann noch zwei Sorten Obst und eine Sorte Gemüse."
Ivo Marusczyk in Buenos Aires:
"Die hier übliche Ernährungsweise mit viel Fleisch sieht man den Leuten schon an, aber es gehört gerade in Buenos Aires auch dazu, dass man ins Fitnessstudio geht. Es gibt hier durchaus ein Bewusstsein für gesunde Ernährung, aber es ist völlig anders gestrickt als bei uns. Sehr viele Argentinier legen großen Wert darauf, sich salzarm oder sogar salzfrei zu ernähren. Das ist ja schon mal ganz gut, aber leider habe ich den Eindruck, dass es damit auch gut ist. Ich habe noch nie ein Land gesehen, in dem solche Mengen Zucker in die Lebensmittel gerührt werden."
Benjamin Eyssel in Peking:
"Chinesen sind schon gesundheitsbewusst. In der chinesischen Medizin gibt es viele Hausmittelchen und viele Regeln, zum Beispiel, kein kaltes Wasser trinken, sondern nur warmes. Das geht dann soweit, dass Chinesen auch nur warmes Bier trinken. Mir hat mal ein Chinese gesagt, heute ist die Luft schlecht, du musst viel Obst essen. Und dann gibt es das moderne Gesundheitsbewusstsein, aber das ist auch eher so ein Luxusding, dass sich Chinesen Sorgen machen, wo kommen meine Lebensmittel her, ist das Wasser sauber, das ich trinke? Nach langer Zeit in China freut mich immer wieder, wenn jemand rückwärts an mir vorbeiläuft. Mir hat mal jemand erzählt, die würden rückwärts laufen, weil dann die Lebenszeit auch irgendwie wieder zurückgedreht wird. Ich weiß aber nicht, ob das stimmt. Es ist vielleicht einfach so ein Sport, um sich fit zu halten."

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