Kopfbedeckungen religiöser Frauen

Kopftuch oder Perücke?

Perücken und Haarteile in einem Kölner Geschäft Haare
Auch gläubige Jüdinnen bedecken mit Perücken oder Hüten ihre Haare. © imago stock&people
Von Kadriye Acar und Gerald Beyrodt · 10.11.2017
Das Tragen des Kopftuches als religiöses Zeichen ist oft ein Politikum. Mit dieser Tradition sind Muslimas jedoch nicht alleine. Auch orthodoxe Jüdinnen verbergen ihr Haar vor der Allgemeinheit: entweder unter einer Kopfbedeckung oder einer Perücke.
Die Enttäuschung ist Houda Ben-Ayed immer noch anzumerken, die Enttäuschung über ihre Kolleginnen in einer Kosmetikfirma .
"Fünf Jahre täglich, wir waren wirklich jeden Tag zusammen, jeden Tag zusammen gearbeitet und auf einmal werden Sie dargestellt, als hätten Sie was verbrochen. Das kann man nicht nachvollziehen."
Verbrochen hatte die heute 36-Jährige nichts – jedenfalls in ihren Augen nicht. Die Muslimin trug zum ersten Mal bei der Arbeit ein Kopftuch. Dass es schwierig werden würde, damit hatte sie gerechnet, deswegen hatte sie die Entscheidung auch lange hinausgeschoben.
"Ich bin raus mit dem Kopftuch bis zum Auto, dann habe ich das im Auto ausgezogen. Habe gesagt: Nee nee, siehst ja aus, wie ein Oma, siehst 30 Jahre älter aus. Das machst Du jetzt gar nicht. Und das war ein Jahr lang so."
Schließlich war sogar Houdas Job in Gefahr, doch davon später mehr. Ganz anders geht es Maria Kogan, die auch ihr Haar bedeckt. Die Jüdin aus Köln büffelt gerade für das zweite Staatsexamen. Sie ist entspannt. Falls sie keinen Job als Lehrerin bekommt, liegt das sicher nicht an ihrer Kopfbedeckung. Denn sie trägt eine rote Langhaarperücke. Den Übergang zwischen Perücke und echtem Haar ziert ein Stoffband.
Mehrere Kopftücher in einem Bekleidungsgeschäft.
Muslimische Frauen bedecken aus religösen Gründen ihr Haar.© imago/Frank Sorge

Auffälliges Kopftuch, unauffällige Perücke

"Hätte ich die Option der Perücke nicht, wäre es durchaus möglich, dass es Schwierigkeiten geben würde. Und natürlich auch bei den Eltern anecken würde. Mit einer Kopfbedeckung repräsentiert man ja etwas."
Eine Muslimin, die Kopftuch trägt, wird sofort erkannt. Eine Jüdin mit einer Perücke nicht unbedingt. Zumal nicht jeder in Deutschland weiß, dass manche orthodoxe Jüdinnen Perücken tragen, so wie Maria Kogan. Ihre Haare, die sie zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden hat, fühlen sich in der Hand gut an. Dicht, natürlich, echt. Nur wer genau hinsieht, dem fällt auf, dass die Nackenhaare von Maria nicht so ein leuchtenderes Rot haben, wie die Perückenhaare.
"Christen sind auch nicht als Christen so auf der Straße zu erkennen, ich muss niemanden missionieren, ich muss niemanden irgendetwas beweisen. Ich bin ja jüdisch für mich und es hat nichts mit der Außenwelt zu tun meine Religionsausübung."
Zwei Frauen, die ihr Haar bedecken – doch ihre Geschichten sind völlig unterschiedlich. Das hat mit dem Unterschied vom sichtbaren Kopftuch und der eher unauffälligen Perücke zu tun. Das hat aber auch mit einer Debatte zu tun, die sich vor allen an muslimischen Kopftüchern entzündet hat.
Sowohl im Judentum als auch im Islam, so sagen konservative Gelehrte, ist das Bedecken des Hauptes ein Gebot, dem die gläubigen Frauen zu folgen haben. Raphael Evers, orthodoxer Rabbiner der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, erklärt.

Ausdruck von Bescheidenheit und Integrität

"Die Kopfbedeckung hat seinen Ursprung in Thora, auch in Talmud, das ist die mündliche Lehre und in der Kabbala, die mystische Lehre. Und es ist ein markantes Signal, das ist ein Ausdruck von Bescheidenheit und Integrität. Die Signalfunktion nach außen, das ist ein soziales Signal. Ich gehöre zu das jüdische Volk."
Nirgendwo heißt es in der Tora, in den Fünf Büchern Mose, ausdrücklich, dass Frauen ihr Haar bedecken müssen. Die Tora spricht jedoch im Buch Numeri von einem sogenannten Sotah-Ritual: Bei diesem Ritual soll geprüft werden, ob eine Frau eine Ehebrecherin ist. Als Zeichen der Erniedrigung muss die Frau ihr Haar entblößen. Aus dieser Bibelstelle folgerten die Rabbinen später im Talmudtraktat Ketubot, dass verheiratetete Frauen ihr Haar bedecken müssen. Der Name des Traktates Ketubot bedeutet: Eheverträge. Die Mischna, die erste Schicht des Talmuds aus dem zweiten Jahrhundert, geht dagegen davon aus, dass das Haarebedecken kein biblisches Gebot ist. Sie sieht es lediglich als "jüdisches Gesetz" an, also als etwas, das unter Juden üblich ist – als eine Art Brauch. An anderer Stelle erklärt der Talmud die Frauenhaare für erotisch – Männer sollten nicht im Angesicht von Frauenhaaren beten – das lenke die Herren ab.
Die Ursprünge für die jüdische und islamische Kopfbedeckung sind übrigens vermutlich dieselben: Bei den alten Assyrern mussten sich Frauen die Haare bedecken – jedenfalls die Bürgerinnen. Frauen, die das nicht taten, waren in der Regel Prostituierte oder Sklavinnen.
Zwei Muslima mit Kopftuch und Kinderwagen, Kreuzberg, Berlin, aufgenommen am 28.02.2017.
In Deutschland wird kopftuchtragenden Frauen oft mit Skepsis begegnet.© imago stock&people
Auch für die Musliminnen ist das Kopftuch nicht nur eine Bedeckung. Wie im Judentum ist es ist ein Symbol für Bescheidenheit, Sittsamkeit und die Zugehörigkeit zur Religion und damit ein Bekenntnis nach außen, sagt Imam Hasan von der Sehitlik Moschee in Berlin. Er fügt jedoch noch hinzu:
"Der Glaube ist etwas, was sich in erster Linie im Herzen abspielt. Nur weil eine Frau dem Gebot Kopftuch zu tragen nicht nachkommt, bedeutet das nicht, dass sie keine Muslimin ist. Und Niemand hat das Recht sie auszugrenzen. Es ist ihre freiwillige Entscheidung. Es gibt Frauen, die kein Kopftuch tragen, aber ihre Gebete verrichten, die zwischen helal und haram unterscheiden. Das Kopftuch ist das sichtbare Teil des Glaubens. Aber wenn jemand zum Beispiel kein Kopftuch trägt und lügt, dann ist die Lüge die größere Verletzung der Gebote. Gott setzt die Regeln. Solange wir Gott nicht verleugnen, kann nicht davon gesprochen, dass jemand kein Muslim ist.
Die Koranverse sind weniger eindeutig, als es die Gläubigen wahrhaben wollen. So ist in Sure 24 vom Brustschlitz des Kleides die Rede, den Frauen mit einem "khimar" bedecken sollen. Ein "khimar" ist eine Art Schleiertuch. Wenn die Frauen kein Tuch über den Ausschnitt gelegt hätten, wäre bei bestimmten Bewegungen der Brustbereich sichtbar geworden. Aufreizende Einblicke sollten unterbunden werden. Erst eine Hadith, das ist ein Teil einer Textsammlung von Aussprüchen Mohammeds und vorbildlichen Verhaltensweisen, wird so gedeutet, dass das Kopftuch Pflicht sei für die gläubige Muslimin.

"Die denken immer noch, wir werden unterdrückt"

Da in den Suren und auch in der Hadith ausdrücklich von Stoff die Rede ist, tragen muslimische Frauen keine Perücke. Die jüdische Tradition hingegen spricht nur davon, dass verheiratete Frauen ihr Haar bedecken sollen. Womit, bleibt ihnen überlassen. Wofür sich die Frauen auch entscheiden, es verändert ihr Leben. Vor allem das der Musliminnen in Deutschland.
"Weil die Arbeitgeber oder die Gesellschaft damit ein Problem hat. Die denken immer noch, wir werden unterdrückt. Aber das ist ja nicht so, wir machen das ja freiwillig."
Als Houda in der Ausbildung war, zeigte sie ihre Haare, denn eine abgeschlossene Ausbildung war ihr wichtig. Und auch später ließ sie die Finger vom Kopftuch. Sie sagte sich: Wenn Du die Haare bedeckst, findest Du keinen Mann. Doch dann mit 29 mit Mann und Kind wollte sie nicht länger warten und endlich tun, was sie schon immer tun wollte: Kopftuch tragen. Die Schwierigkeiten, die dann kamen, waren unerwartet groß.
"Damit habe ich auch 100 Prozent nicht erwartet. Ich bin reingegangen und die Kollegen gucken mich an. Eins nach dem anderen. Die erste kam und sagte: ‚ach toll‘. Die zweite guckt mich an und sagt: ‚Was hast Du denn da auf dem Kopf? Bist Du jetzt Muslima?" Und ich guck sie an und sage: ‚Warum, ich war schon immer Muslima.‘ ‚Ja verstehe ich jetzt aber nicht, Du bist doch so modern.‘ Die war so unter Schock, dass sie eine Woche nicht mit mir gesprochen hat. Der dritte kam und sagte: ‚Was hast Du denn da?‘ Und fing an indirekt mich zu beleidigen. ‚Hast Du Deine Duschhaube vergessen, unter der Dusche.‘"
Man versuchte Houda loszuwerden, mit der Begründung: Eine Kosmetikerin mit bedecktem Haar sei untragbar, eine Zumutung für die Kundinnen.
"Das Beste war, dass die Kunden, die mich gesehen haben auch hinterher mit dem Kopftuch, das war für die gar kein Problem. Weil das waren Frauen."
Ihren Job hat Houda verloren, trotz Anwalt und Arbeitsgericht, denn die Firma schloss die Abteilung, in der sie tätig war. Jetzt arbeitetet sie freiberuflich. Wer sie in Düsseldorf besucht, blickt unwillkürlich auf eine große Glasvitrine mit zahlreichen Creme- und Kosmetiktigeln. Das Telefon klingelt – ein Anruf des Großhändlers, der am Anfang der Woche etwas liefern soll.

Hüte und Mützen - mehr als ein modisches Accessoir

Währenddessen treffen sich die beiden Jüdinnen Maria Kogan und Dana Röttger zum Kaffee. Beide sind eng befreundet. Maria Kogan ist in Moskau geboren, kam als junges Mädchen nach Deutschland. Sie trägt vor allem Perücken. Dana Röttger, deutsche Jüdin, hat eine große Auswahl an Hüten, Mützen, Tüchern. Die Kunsthändlerin trägt eine graue Strickmütze, die am Hinterkopf locker runterhängt. Der lange graue Rock, das bedruckte T-Shirt und auch die Mütze sind aufeinander abgestimmt. Nicht einmal die langjährige Nachbarin hat erkannt, dass sie eine orthodoxe Jüdin ist.
"Wir wohnen acht Jahre hier und ihr war es überhaupt nicht bewusst, dass das aus religiösen Gründen ist. Die dachte immer das ist eine absolut modische Geschichte bei mir."
Mit einem Seitenblick auf ihre Freundin Maria erzählt Dana Röttger, dass sie kein Fan von Perücken ist. Aber, so langsam ändert sich ihre Meinung.
"Im Moment stehe ich auch kurz davor, mir eine Perücke zu holen, obwohl ich das eigentlich nicht so richtig finde. Weil ich das für die Arbeit deutlich schwieriger finde, eben mit einer Kopfbedeckung aufzutauchen, und ich das aber möchte. Und dann ist das natürlich eine gute Methode, sich unerkannt oder ohne unnötig dadurch aufzufallen oder anzuecken dem Gebot nachkommen zu können."

Koschere Perücken nur aus Echthaar

Beim Kauf von Mützen oder Tüchern haben die Frauen auch in Deutschland eine große Auswahl. Nur bei den Perücken für orthodoxe Jüdinnnen, den sogenannten Scheitels, wird es schwierig. Entweder bestellen die Frauen online aus Israel oder Amerika, oder fahren in die Nachbarländer, wie zum Beispiel nach Holland, wo Maria Kogan ihre rote Langhaarperücke gekauft hat. Neuerdings können orthodoxe Jüdinnen auch in einem kleinen Laden am Kölner Gürtel koschere Perücken erwerben. Die Inhaberin Odette Schmitt ist selbst keine Jüdin.
"Ich bin multikulturell aufgewachsen und ich fand das für mich nicht so fremd."
Die meisten Kundinnen von Odette Schmidt sind Krebspatientinnen. Für die stellt sie die Perücken zum Teil selbst her. Die koscheren Perücken kommen fertig in den Laden. Der wesentliche Unterschied zwischen den Scheitels und den anderen Perücken, die sie verkauft: die Scheitels haben ein Zertifikat, dass sie koscher sind.
"Was ganz wichtig ist bei den Perücken, dass es von einem Rabbiner ausgesprochen worden ist, dass es entweder aus reinem europäischen Haar bestehen sollte. Also 100 Prozent Echthaar. Von der Herkunft her sollte es auch slawischen Ländern, ukrainischen Ländern kommen. Bei der Prüfung wird auch geschaut, dass dort halt auch sauber gearbeitet wird, dass dort keine Fremdhaare, wie indische Haare mit rein fließen können. Also dass diese Abteilung, wo nur die koscher Perücken angefertigt werden, keine Fremdhaare mit reinkommen."
Nicht aus Indien: das hat einen einfachen Grund. Die indischen Haare werden meist bei einem religiösen Ritual in einem Hindu-Tempel geopfert. Die Abfallprodukte eines fremden Kultes benutzen, das geht für orthodoxe Jüdinnen gar nicht. Zertifizierte Scheitels haben aber ihren Preis.
"Bei den Echthaarperücken, bei einem hochwertigen eurpäischen Haar, fängt es ab 800 Euro an. Und wenn natürlich einer spezielle Sonderwünsche hat und wir machen eine Maßanfertigung, die genau auf die Wünsche der Kundin abgestimmt ist, und da ist aufgrund dieser Sonderanfertigung der Preis nochmal höher. Da kann es sich teilweise bei 2000, 2500 bewegen."

Bei den Kopfbedeckungen geht es immer um den Blick der Männer

Eines fällt auf: Bei den Kopfbedeckungen der Frauen geht es immer um diejenigen, die sie nicht tragen, aber die sie betrachten und die nicht sehen sollen, was darunter ist: die Männer. Was das Frauenhaar bei den Männern auslöst oder auch nur auslösen könnte, ist das entscheidende Kriterium, bei orthodoxen Juden genauso wie bei konservativen Muslimen.
"Es ist besser, es ist auch für meinen Mann besser, weil wie viele Ehen haben zum Beispiel Probleme mit Eifersucht. Wie viele Männer gibt es, die auf ihre Frauen eifersüchtig sind. Das brauchen wir gar nicht. Allein durch das Kopftuch kann mein Mann unbesorgt sein, dass mich im Endeffekt kein wildfremder Mann angucken würde. Eine innere Ruhe hat man."
"Man sollte auch schauen, dass man bis zu den Knien und Ellebogen bedeckt ist. Natürlich sollte der Ausschnitt nicht zu tief sein. Dann gibt es die Option, wir tragen eine Strumphose, damit man die Haut gar nicht sieht. Natürlich sind Röcke für eine Frau eher geeignet als Hosen, die ein typisches Männerkleidungsstück wäre."
Religiöse muslimische Frauen bedecken vielerorts ihr Haar nach der Pubertät. Der Anblick der Haare bleibt dem späteren Ehemann vorbehalten und den Männern, die sie nicht heiraten dürfen, wie zum Beispiel den Brüdern. Jüdische religiöse Frauen bedecken ihre Haare erst, wenn sie verheiratet sind. Von diesem Moment an soll nur der jüdische Ehemann die Haare sehen. Einzelne Haare können bei einem jüdischen Kopftuch aber sehr wohl herausschauen. Allerdings gibt es auch dazu verschiedene Anschauungen – je nach jüdischer Richtung.
"Wir zeigen ein wenig Haar, aber das, was im Maße der Vorschriften erlaubt ist. Und das ist eine Handbreite sozusagen. Und viel ist da jetzt auch nicht. Mordern orthodox ist die offizielle Bezeichnung."
Auch im Islam gelten, je nach Region und Richtung, unterschiedlich strenge Regeln. So können bei muslimischen Frauen in Indonsien ein paar Haarsträhnen zu sehen sein, Frauen in Saudi-Arabien werden dafür bestraft.
Ist das Kopftuch das sichtbare Symbol der Unterdrückung der Musliminnen? Oder fühlen sie sich eher von einer Gesellschaft drangsaliert, die ihnen sagt, sie möchten sich von ihren Ehemännern bitte nicht unterdrücken lassen? Houda hat eine klaren Standpunkt.

Kein Zeichen der Unterdrückung

"Mein Vater hat zu mir gesagt: Du wirst nie das Kopftuch für mich tragen. Das machst Du für Dich und für Gott aber niemals für mich. Und ich wusste immer: eines Tages, wenn Du groß bist, musst Du das Kopftuch tragen."
Ob es denn nicht ungerecht sei, dass vor allem die Frauen sich bedecken müssten, wollte neulich eine deutsche Bekannte von den Schwestern wissen. Schließlich hätten doch auch Männer ihre Reize. Doch Hedyie hält dagegen.
"Eine Frau reizt mehr als ein Mann. Eine Frau, die zieht einfach."
Auch in der jüdischen Religion geht es bei der Kopfbedeckung darum Männer nicht zu reizen.
"Der Sinn ist ja: Man soll seine Haare bedecken, weil die Haare ja aufreizend, anreizend oder anregend sind für die Männer. Und man soll die fremden Männer nicht wer weiß wie verführen. Deswegen fand ich es nicht sinnvoll, eine Perücke aufzuziehen, die teilweise noch schönere Haare darstellt als die eigenen es tatsächlich sind, das funktioniert für mich nicht."
Die Perücken der Jüdinnen und die Kopftücher der Jüdinnen und Muslimmen: Sie sollen eigentlich die Schönheit der Frauen verhüllen, ihre Reize vergessen zu machen. Doch so ganz steigt keine Frau aus, aus dem Spiel mit der Schönheit: Denn, mal ehrlich, wer möchte schon reizlos sein? Mal ist es das modische Kopftuch, ausgesucht nach den Farben der Saison, und mal ist es die Perücke, die viel schöner ist als die eigenen Haare. Auch wer sich verhüllt, kann sich attraktiv verhüllen. So fromm die Trägerinnen auch sein mögen und so sehr sie sich an die religiösen Regeln halten möchten: Ihre Kopftücher und Perücken unterlaufen den Sinn der Regeln fast immer.
Mehr zum Thema