Kopernikus-Buch aus dem 16. Jahrhundert in Lund wiedergefunden

    Nikolaus Kopernikus verfasste das Werk „De revolutionibus orbium coelestium“ (Über die Umdrehungen der Himmelskörper), in dem er seine heliozentrische (sonnenzentrierte) Theorie des Universums darlegt. Das Werk wurde 1543 in Nürnberg veröffentlicht. (Quelle: picture alliance)
    Nikolaus Kopernikus Werk „De revolutionibus orbium coelestium“ (1543 in Nürnberg veröffentlicht) © picture alliance / Photo12 / Ann Ronan Picture Librar
    Ein einzigartiges Buch des Astronomen und Mathematikers Nikolaus Kopernikus aus dem 16. Jahrhundert ist unerwartet in Lund aufgetaucht. Bei der Suche kam offenbar Künstliche Intelligenz zum Einsatz, berichtet der Schwedische Rundfunk (SR) und beruft sich dabei auf die Zeitung Sydsvenskan. „De revolutionibus orbium coelestium” oder „Über die Umdrehungen der Himmelskörper” sei ein bahnbrechendes Werk und habe am Beginn der wissenschaftlichen Revolution gestanden, die wiederum zur Renaissance führte, erklärt Kristian Knutsson von der Universitätsbibliothek Lund. Kopernikus stellte darin die Vorstellung von der Erde als Zentrum des Universums in Frage - was wiederum zum Verbot des Werkes durch die katholische Kirche führte. Das nun wiedergefundene Buch stammt aus der zweiten Auflage von 1566. Bis heute sind 325 Exemplare bekannt. Das Werk sei aufgetaucht, als man mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz einen kürzlich digitalisierten alten Kartenkatalog durchsuchte, erzählt der Bibliothekar Kristian Knutson. Das Kopernikus-Werk sei mit einem anderen Buch zusammengebunden und daher nicht auffindbar gewesen. Man frage sich nun, welche Schätze die Bibliothek sonst noch beherberge, von denen man nichts oder nichts mehr wisse.