Kookbooks-Verlegerin Daniela Seel

"Lyrik zu finanzieren, ist schwierig"

Die Autorin, Verlegerin und Gründerin den Independent-Verlag kookbooks Daniela Seel in Ihrem Haus in Berlin-Charlottenburg.
Daniela Seel: Ein Verlag ist nicht nur ein Wirtschaftsunternehmen. © imago/Piero Chiussi
Daniela Seel im Gespräch mit Julius Stucke · 05.10.2018
Das Finanzamt prüft gerade die "Gewinnerzielungsabsicht" des auf Lyrik spezialisierten Berliner Kleinverlags Kookbooks. "Das amortisiert sich nicht", lautet ein Slogan des Verlags. Verlegerin Daniela Seel erklärt, was da los ist.
Der seit 15 Jahren existierende Kookbooks-Verlag hat Bücher von Dichterinnen und Dichtern wie Gerhard Falkner, Johannes Jansen, Steffen Popp, Sabine Scho oder Uljana Wolf im Programm. Nun sei das Finanzamt auf ihn aufmerksam geworden, sagt die Verlegerin Daniela Seel:
"Das Finanzamt prüft gerade unsere 'Gewinnerzielungsabsicht' und verweist unter anderem auf diesen Slogan auf unserer Website: 'Das amortisiert sich nicht' ist der Titel eines unserer Gedichtbände – das Debüt von Tristan Marquardt. Das kann existenziell werden, wenn uns die 'Gewinnerzielungsabsicht' abgesprochen wird und gesagt wird, wir sind nur Liebhaberei."
Autorinnen und Autoren brauchen Verlage und man könne im Land der Dichter und Denker "nicht nur über den Markt argumentieren", ist Seel überzeugt.
(cosa)
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