Konzert der Nordwestdeutschen Philharmonie

Satte Romantik: Chopin und Borodin

Eine Lithografie zeigt das Porträt des polnisch-französischen Komponist Frédéric Chopin (1810-1849).
Der Komponist Frédéric Chopin (1810-1849) auf einer zeitgenössischen Darstellung © imago / United Archives International
11.10.2017
Nach wie vor und unerachtet vieler aktueller Probleme zählt die deutsche Orchesterlandschaft zu den reichhaltigsten der Welt – und das nicht nur in den großen Metropolen. Die in Herford ansässige Nordwestdeutsche Philharmonie ist ein Beispiel dafür.
Der Deutschlandfunk Kultur hat es sich von Beginn an zur Aufgabe gemacht, diese Vielfalt des musikalischen Lebens, die sich eben nicht nur in Berlin, München und Hamburg abspielt, kompetent widerzuspiegeln. In diesem Sinne nun also ein Blick nach Ost-Westfalen ins Stammhaus der Nordwestdeutschen Philharmonie und damit zu einem jener prägnanten Orchester, die weit über ihren regionalen Kreis hinauswirken und sich auch international sowie mit einer Reihe von CD-Einspielungen ins Gespräch gebracht haben. Dass es hier alles andere als provinziell zugeht, wird auch durch die Tatsache belegt, dass Dirigenten wie Michail Jurowski und Andris Nelsons, die heute internationalen Ruf genießen, in Herford wichtige Entwicklungsjahre verbracht haben.
Im aktuellen Konzert steht nun mit Johannes Klumpp ein gerade 36-jähriger Dirigent am Pult: auch da ist also noch viel Luft nach vorn und oben. Gemeinsam mit dem Serben Aleksandar Madzar als Solist in Chopins f-Moll-Klavierkonzert und mit der episch angelegten h-Moll-Sinfonie Alexander Borodins als zweiter Programmposition entwickelt sich ein farbiges Klangpanorama, in dem nationaler Heroismus und intim-Persönliches in eine sensibel-spannungsvolle Balance kommen.


Stadtpark Schützenhof, Herford
Aufzeichnung vom 06.10.2017


Frédéric Chopin
Klavierkonzert Nr. 2 f-Moll op. 21
Alexander Borodin
Sinfonie Nr. 2 h-Moll


Aleksandar Madzar, Klavier
Nordwestdeutsche Philharmonie
Johannes Klumpp, Leitung