Werke für Posaune

Das Repertoire für die Posaune ist nicht so groß, Also wurden der Posaunist Christian Lindberg und der Pianist Roland Pöntinen in mehrfacher Hinsicht kreativ. Sie spielen eigene Stücke und eine selbst fabrizierte Bearbeitung der Nussknacker-Ballett-Suite von Peter Tschaikowsky. Das wird zu einem halsbrecherischen, dann wieder lyrischen Ritt durchs Märchenreich.

Herausragend ist die Posaunensonate von Paul Hindemith. Es gehörte zu den ehrgeizigen Zielen des deutschen Komponisten, für jedes bekannte Orchesterinstrument eine Solosonate zu schreiben. Als er über die Türkei ins nordamerikanische Exil gegangen war, kam er 1941 endlich dazu, auch die Posaune in dieser Hinsicht zu bedenken. Herausgekommen sind zehn Minuten fordernde und spannende Musik, eine vollgültige Sonate mit vier Sätzen – mit dem typischen aufgeregt-sperrigen Ausdruck und einer vorwärtsdrängenden Melodik.

1957 saß der junge afroamerikanische Komponist George Walker in einem Raum seiner Hochschule in Rochester im Staate New York und übte Klavier. Da klopfe eine Dame an der Tür und bat ihn, für sie eine Cellosonate zu schreiben. Sie könne ihm 25 Dollar dafür bieten. Doch die Kommilitonin verließ die Hochschule, bevor George Walker fertig war mit der Sonate. Egal! - dachte sich der junge Musiker und reichte das Werk bei einem Wettbewerb ein. Er war erfolgreich und gewann einen Studienaufenthalt in Paris bei der legendären und gestrengen Nadia Boulanger. Die hatte schon unendlich viele Komponistinnen und Komponisten gefördert und erlebt. Doch die Begabung George Walkers fand sie außerordentlich. Die weltweite Entdeckung von Walkers Musik heutzutage wird sicher auch befördert von der Black-Lives-Matter-Bewegung. Außerdem feierte die Musikwelt dieses Jahr auch seinen 100. Geburtstag.