Konkurrenz für Amazonen

Von Kirsten Lemke · 28.10.2007
In deutschen Reitställen wimmelt es von Mädchen aller Altersklassen. Sie putzen die Pferde, fegen den Stall, pflegen das Sattelzeug - und natürlich reiten sie, so oft es geht. Dasselbe Bild auf den Turnierplätzen: Es sind mehrheitlich Mädchen und Frauen, die im Parcours und auf dem Dressurviereck unterwegs sind.
Selbst im Spitzensport ist das weibliche Geschlecht auf dem Vormarsch. Woran liegt es, daß Reiten bei vielen Jungs längst als "Weiberkram" verschrien ist, obwohl doch Cowboys und Ritter noch immer als Identifikationsfiguren dienen? Sicher auch am Geschlechterverhältnis, das inzwischen im Jugendbereich der Reitvereine bei 9:1 angekommen ist. Welcher Junge treibt schon gern Sport inmitten von neun Mädchen? Der fehlende männliche Nachwuchs ist inzwischen als Problem erkannt worden. Um den Teufelskreis zu durchbrechen, sind Initiativen wie das Förderprogramm "Jungs aufs Pferd" ins Leben gerufen worden. Eine Erkenntnis: Am besten läßt man die Jungs erstmal unter sich.

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