Kongo-Gold
Seit einem Jahrhundert wird in dieser Region im großen Stil Gold gesucht. Doch seit vor zehn Jahren der Kongo zum brutalen Kampfplatz für Milizen und die Armeen der Nachbarländer wurde, steht der industrielle Betrieb still. Seitdem sieht jeder selbst zu, wie er an das Gold kommt.
Zweimal pro Woche fliegt ein alter russischer Hubschrauber im Auftrag der UN-Interventionstruppe in die Provinzstadt Mongbwalu. Die Goldschürfer sind auf kleinen Motorrädern aus chinesischer Produktion unterwegs, die während der Regenzeit auf den spiegelblanken Pisten mehr rutschen als fahren, tiefe Pfützen durchpflügen, immer wieder steckenbleiben, so dass die Fahrer dauernd mit den Füßen nachhelfen müssen.
Tief im Berg wird im Licht der Taschenlampen unter Lebensgefahr das Gestein losgeschlagen. In offenen Minen wird der nasse Matsch Schippe für Schippe gewaschen, gesiebt und anschließend mit bloßen Händen im Quecksilberbad verrührt, um das darin enthaltene Gold zu binden. Dann wird das derart gewonnene Erz über Feuer erhitzt, bis der Erlös eines langen Arbeitstages als unscheinbarer, matt schimmernder, kleiner Klumpen zurückbleibt.
Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg/Lahn geboren, lebt in Berlin. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und produziert Features und Hörspiele - zuletzt: "Havanna Invierno" (DLR Berlin 2001).
Tief im Berg wird im Licht der Taschenlampen unter Lebensgefahr das Gestein losgeschlagen. In offenen Minen wird der nasse Matsch Schippe für Schippe gewaschen, gesiebt und anschließend mit bloßen Händen im Quecksilberbad verrührt, um das darin enthaltene Gold zu binden. Dann wird das derart gewonnene Erz über Feuer erhitzt, bis der Erlös eines langen Arbeitstages als unscheinbarer, matt schimmernder, kleiner Klumpen zurückbleibt.
Lorenz Rollhäuser, 1953 in Marburg/Lahn geboren, lebt in Berlin. Seit 1990 arbeitet er als freier Autor und produziert Features und Hörspiele - zuletzt: "Havanna Invierno" (DLR Berlin 2001).