Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran

Deutschland hat das Potenzial für eine Vermittlerrolle

Ein Mann hält im Jemen 2014 ein Foto des schiitischen Geistlichen Nimr al-Nimr in der Hand.
Der prominente schiitische Geistliche Nimr al-Nimr zählte zu den 47 Hingerichteten in Saudi-Arabien: Sein Tod hat die Spannungen zwischen Riad und Teheran maßgeblich ausgelöst © picture-alliance/ dpa / epa/Yahya Arhab
Christian Koch im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 04.01.2016
Christian Koch, Direktor des "Gulf Research Center", hält eine deutsche Vermittlerrolle in dem Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran für sinnvoll. Deutschland habe ein hohes Ansehen in der Region, sagte der Nahost-Experte.
Deutschland sei zudem ein wichtiger wirtschaftlicher Partner für die Staaten in der Golf-Region und habe inzwischen verstanden, dass die Beziehungen zwischen Saudi-Arabien und Iran ausschlaggebend für die weitere Entwicklung im Nahen Osten seien, so Koch im Deutschlandradio Kultur. Aus diesem Grund sei Außenminister Steinmeier im vergangenen Oktober auch in beide Länder gereist.
"Man muss Saudi-Arabien und Iran zwingen, langfristig zu denken"
Wichtig sei jetzt, beiden Parteien zuzuhören, sagte Koch. Beide müsse man zudem zwingen, nicht nur kurzfristig, sondern auch mittel- bis langfristig zu denken. "Beide Seiten sind sich nicht ganz bewusst, inwieweit sich dieser Konflikt noch verschärfen könnte", so Koch. Der Konflikt selbst ist für den Nahost-Experten nicht religiös begründet, sondern ein Kampf um Macht und Einfluss. Die Religion werde dabei nur instrumentalisiert, sagte er.
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