RTL-Serie "Der König von Palma"

Ballermann als Serienstoff

06:15 Minuten
Das Foto zeigt eine Szene aus "Der König von Palma": Matti Adler (Henning Baum) steht mit Mikrofon und gereckter Faust vor einem Biergarten.
Auch wenn die Miniserie "Der König von Palma" manchmal in Klischees abdriftet – das Anschauen lohnt sich, findet unsere Kritikerin. © RTL / Pep Bonet
Jenni Zylka im Gespräch mit Ramona Westhof · 23.02.2022
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Sangria, Koks und Dauerwelle: "Der König von Palma" erzählt von einem Deutschen, der in den 1990ern als Barbetreiber in Mallorca sein Glück versucht. Ein durchaus komplexes Drama und gar nicht oberflächlich, findet Kritikerin Jenni Zylka.
Deutschland in den 1990er-Jahren. Matti Adler, Autoverkäufer aus Dortmund, hat die Nase voll vom bürgerlichen Leben im Einfamilienhaus. Kurzerhand verkauft er das Haus und zieht mit seiner Familie nach Mallorca, wo er einen Biergarten eröffnet. Das ist der Stoff der Miniserie "Der König von Palma", die ab dem 24. Februar auf RTL+ zu sehen ist.
„Die Ausgangsidee ist ganz großartig", sagt unsere Kritikerin Jenni Zylka. "Es geht um diese Zeit Anfang der Neunziger, als sich Mallorca auch durch den Mauerfall und die großen Mengen an ostdeutschen Tourist:innen, die jetzt endlich auch mal billig Urlaub in der Sonne des Südens machen wollten, zu dieser Riesen-Bier-Sangriaeimer-Partyhölle entwickelte."

"Das ist nicht oberflächlich"

Glatt laufen die Dinge für Matti und Familie allerdings nicht. Sein Biergarten liegt zu weit ab vom Schuss, um wirklich erfolgreich zu sein. Es gibt Konkurrenz zwischen den Bars und Probleme mit Drogen, Gewalt und Erpressung.
„Es ist also durchaus eine komplexe Erzählung beziehungsweise ein Drama", sagt Zylka, und ein "sehr ambitionierter Versuch von RTL+ und der UFA Fiction, modern zu erzählen. Das ist nicht oberflächlich."

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Trotz der spannenden Story und vieler "toller" künstlerischer Entscheidungen - etwa die farbintensive Videoästhetik der Neunziger – restlos gelungen findet unsere Kritikerin die Serie nicht:
"Es hakt dann eben zuweilen ein bisschen, einerseits am Unvermögen mancher Darsteller, da eine Tiefe reinzubringen, andererseits an der zu vollgepackten Story, die sich dann auch wieder in Klischees rettet.“
Auch hätte man Aspekte wie den starken Alkoholkonsum auf Mallorca ruhig noch mehr thematisieren sollen, meint Zylka. "Es saufen alle, aber richtig problematisch scheint das da nicht zu sein."
(uko)

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