Knigge: Holocaust-Archiv ist "Bollwerk gegen Leugner und Relativierer"

Der Leiter der KZ-Gedenkstätte Buchenwald, Volkhard Knigge, bewertet die Öffnung des Nazi-Opfer-Archivs des Internationalen Suchdiensts in Bad Arolsen als hilfreich im Kampf gegen Holocaust-Leugner.
Die Dokumente des Archivs seien ein Bollwerk gegen Leugner und Relativierer, sagte Knigge im Deutschlandradio Kultur einen Tag vor der offiziellen Freigabe des Archivs für Forschungszwecke. Die dort zusammengetragenen Dokumente seien Sachbeweise der Verbrechen: "Jedes Dokument wird in Zukunft auch das, was uns fehlen wird, ersetzen, nämlich die Zeitzeugen als direkte Zeugen dieser Geschehnisse."

Durch die wissenschaftliche Auswertung der Dokumente werde man eine "größere Tiefenschärfe" bei der Gesamtgeschichte des Nationalsozialismus bekommen, so Knigge, weil man sich auch mit Personendaten beschäftigen könne. Man könne jetzt zum Beispiel aussagekräftiger über die Zusammensetzung von Häftlingsgesellschaften in den verschiedenen Lagern und über genaue Verfolgungszeitpunkte urteilen.

Sie können das vollständige Gespräch mit Volkhard Knigge mindestens bis zum 29.9.2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio