Knapp an der Blamage vorbeigeschrammt
Die Ergebnisse bei den Londoner und New Yorker Herbstauktionen sind weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Der Kulturjournalisten Stefan Koldehoff führt das auf ein Überangebot auf dem Kunstmarkt zurück. Von einigen Künstlern würden derzeit auch viele Werke minderer Qualität angeboten.
Jürgen König: Dass sich die Wertschätzung zeitgenössischer Kunst grundlegend ändern könnte – das hat nun die Londoner Kunstzeitschrift "Art Newspaper" festgestellt. Das Blatt berichtet, bei den Londoner Herbstauktionen von Gegenwartskunst wurden viele Werke berühmter Künstler von deren Galeristen selbst ersteigert, um ihren Künstlern die Blamage zu sparen, Ladenhüter produziert zu haben. Herr Koldehoff, welche Beispiele nennt das "London Art Newspaper"?
Stefan Koldehoff: Erstaunlicherweise Künstler, von denen man eigentlich glauben müsste, dass sie eigentlich noch ganz oben am Markt mitspielen: Damien Hirst beispielsweise, einer der absoluten Superstars der internationalen Kunstszene oder der Graffiti-Künstler Banksy. Und da hat das "Art Newspaper" bei recherchiert, dass Werke von beiden sowohl von Händlern eingeliefert wurden als auch, um die Preise nicht zu zerstören, in der Auktion dann von diesen Händlern oder von Kollegen offenbar in Absprache wieder gekauft wurden.
Das hat aber nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass Künstler wie Damien Hirst oder Banksy nicht mehr en vogue wären, es liegt einfach daran, dass es im Moment ein Überangebot gibt. Diese Künstler haben in den vergangenen Jahren sehr hohe Preise erzielt und daher wird im Moment auf den Markt geworfen, was Damien Hirst, Banksy, Francis Bacon, Andy Warhol zu bekommen ist, ohne Rücksicht auf die Qualität. Das wiederum merken die Sammler sehr genau. Die sind nicht bereit, Werke minderer Qualität zu kaufen. Also bleiben die oft hängen und müssen dann durch Stützkäufe gerettet werden.
Das gesamte Gespräch mit Stefan Koldehoff können Sie bis zum 12. April 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio
Stefan Koldehoff: Erstaunlicherweise Künstler, von denen man eigentlich glauben müsste, dass sie eigentlich noch ganz oben am Markt mitspielen: Damien Hirst beispielsweise, einer der absoluten Superstars der internationalen Kunstszene oder der Graffiti-Künstler Banksy. Und da hat das "Art Newspaper" bei recherchiert, dass Werke von beiden sowohl von Händlern eingeliefert wurden als auch, um die Preise nicht zu zerstören, in der Auktion dann von diesen Händlern oder von Kollegen offenbar in Absprache wieder gekauft wurden.
Das hat aber nicht unbedingt etwas damit zu tun, dass Künstler wie Damien Hirst oder Banksy nicht mehr en vogue wären, es liegt einfach daran, dass es im Moment ein Überangebot gibt. Diese Künstler haben in den vergangenen Jahren sehr hohe Preise erzielt und daher wird im Moment auf den Markt geworfen, was Damien Hirst, Banksy, Francis Bacon, Andy Warhol zu bekommen ist, ohne Rücksicht auf die Qualität. Das wiederum merken die Sammler sehr genau. Die sind nicht bereit, Werke minderer Qualität zu kaufen. Also bleiben die oft hängen und müssen dann durch Stützkäufe gerettet werden.
Das gesamte Gespräch mit Stefan Koldehoff können Sie bis zum 12. April 2008 in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören. MP3-Audio